Die jüngste Umfrage des Instituts Allensbach im Auftrag der Friedrich-Naumann-Stiftung hat aufschlussreiche Einblicke in die Meinung junger Menschen zu globalen Themen geliefert, wobei Tiktok eine zentrale Rolle spielt. Auffällig ist die Diskrepanz zwischen der Ansicht der 16- bis 29-Jährigen und der Gesamtbevölkerung, insbesondere bei Nutzern der populären Videoplattform.
Während 67 Prozent der jungen Befragten China als Diktatur ansehen, sind in der Gesamtbevölkerung gut 81 Prozent dieser Meinung. Tiktok-Nutzer zeigen hier mit einer Zustimmung von 62 Prozent eine noch geringere Übereinstimmung. Ein ähnlicher Trend zeigt sich bei der Frage, ob Russland einen völkerrechtswidrigen Krieg gegen die Ukraine führt, wo die Zustimmung der jungen Generation bei 70 Prozent liegt, im Vergleich zu 78 Prozent aller Befragten. Bei Tiktok-Nutzern fällt die Zustimmung mit 66 Prozent ebenfalls niedriger aus.
Zusätzlich zeigt die Umfrage, dass Tiktok-Nutzer eher an Verschwörungstheorien glauben. So denken 44 Prozent der Tiktok-Nutzer, dass die Corona-Pandemie absichtlich erzeugt wurde, während dieser Anteil in der Gesamtbevölkerung 25 Prozent beträgt.
Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, stellvertretende Vorsitzende der Friedrich-Naumann-Stiftung, äußerte Besorgnis über die Verbreitung von Desinformation, begünstigt durch Plattformen wie Tiktok. Dies unterstreicht die wachsende Diskussion über den Einfluss der App, die dem chinesischen Unternehmen Bytedance gehört.
In den USA ist Tiktok aktuell suspendiert, nachdem sich die App aufgrund von Bedenken über die nationale Sicherheit abgeschaltet hat. Die Vorwürfe lauten, dass die chinesische Regierung möglicherweise auf Nutzerdaten zugreift und Einfluss auf die öffentliche Meinung nimmt. Eine langfristige Lösung bleibt jedoch abzuwarten, da der zukünftige US-Präsident Donald Trump eine weitere Frist von drei Monaten für den Verkauf der US-Abteilung angekündigt hat.
Die repräsentative Umfrage fand zwischen dem 28. November und dem 4. Dezember statt, mit 2.092 Teilnehmern ab 16 Jahren.