18. März, 2025

Technologie

Tiktok-Übernahme in der Schwebe: Algorithmen-Rätsel und geopolitische Hürden

Tiktok-Übernahme in der Schwebe: Algorithmen-Rätsel und geopolitische Hürden

Der Verkauf der beliebten Kurzvideo-App Tiktok an einen US-amerikanischen Interessenten gestaltet sich komplizierter als erwartet. Käufer müssen auf eine eigene Software-Entwicklung setzen, da China den bedeutenden Tiktok-Algorithmus als unverkäufliches 'nationales geistiges Eigentum' betrachtet. Frank McCourt, ein potenzieller Käufer aus den USA, betont die Bedeutung des Algorithmus für die Videovorschläge der Nutzer und damit den Erfolg der Plattform. Die Vorgaben der Trump-Regierung hätten ursprünglich einen Verkauf bis zum 19. Januar vorgesehen, sonst wäre Tiktok in den USA aus dem Netz genommen worden. Doch Trump gewährte eine 75-tägige Verlängerung, die nun am 5. April endet. Diese Gnadenfrist könnte sogar erweitert werden, obwohl das betreffende Gesetz keine solche Möglichkeit vorsieht. US-Vizepräsident J.D. Vance äußerte sich optimistisch, dass bis Anfang April eine grundsätzliche Lösung gefunden werde. Bytedance, der aktuelle Eigentümer von Tiktok, hält einen isolierten Verkauf der US-Sparte der App für unmöglich, da dies die Integrität der Plattform gefährden würde. Dies unterstreicht den Wunsch, den Betrieb und die Technologie zu trennen. McCourt kündigte ein Projekt namens 'Project Liberty' an, das ein US-basiertes Tiktok mit amerikanischer Technologie vorsieht, bei dem Nutzer ihren Algorithmus individuell anpassen können. Als technischer Partner ist Oracle im Gespräch. Parallel dazu hält Bytedance an seinem im 'Project Texas' skizzierten Plan fest, bei dem Oracle als Aufseher der US-Benutzerdaten fungieren würde. Ein ähnliches Konzept mit dem Namen 'Project Clover' ist für die Datenhaltung in Europa geplant.