Der Social-Media-Gigant TikTok sieht sich in Rumänien mit schweren Anschuldigungen konfrontiert. Inmitten der politischen Landschaft des osteuropäischen NATO- und EU-Mitglieds wurde die Plattform beschuldigt, in die Parlamentswahlen eingegriffen zu haben. Diese Anschuldigungen folgten der unerwarteten Popularität des rechtsextremen Außenseiters Calin Georgescu, der es trotz seiner anfänglichen Unbekanntheit schaffte, die erste Wahlrunde zu gewinnen. TikTok enthüllte, dass es zwei kleinere Netzwerke entdeckt hatte, die versuchten, den Wahlprozess zu beeinflussen. Eine dieser Gruppen unterstützte Georgescu, der durch seine beachtliche Reichweite auf TikTok mit 5,8 Millionen Likes und 527.000 Followern auffiel. Experten vermuten jedoch, dass sein Online-Anhängerzuwachs künstlich begünstigt wurde, während Behauptungen über eine bevorzugte Behandlung von TikTok die Runde machen. Um die Integrität der Wahl zu wahren, sagte Caroline Greer, die leitende Lobbyistin von TikTok in der EU, dass die Plattform eine lokale Strategie verfolgte, bei der 95 rumänischsprachige Content-Moderatoren zum Einsatz kamen. Zudem arbeitete TikTok mit einer Faktenprüfungsorganisation zusammen und kooperierte mit diversen politischen und behördlichen Stellen, darunter die rumänische Wahlbehörde. Doch trotz dieser Bemühungen wurden Greer und Brie Pegum, die globale Leiterin für Produkt-, Authentizitäts- und Transparenzmaßnahmen bei TikTok, von EU-Parlamentariern scharf hinterfragt. Viele Abgeordnete äußerten Unzufriedenheit über die allgemeine Natur der Antworten und fordern mehr Transparenz. Der niederländische Abgeordnete Dirk Gotnik zeigte sich besonders ungeduldig und zog den makabren Vergleich, dass die TikTok-Manager wie "Feuerwehrleute" agierten, die nachträglich einen Brand zu löschen versuchten.