Nach kontroversen Diskussionen über eine mögliche Sperrung bleibt TikTok weiterhin aus den US-amerikanischen App-Stores von Apple und Google verschwunden. Jedoch hat US-Präsident Donald Trump einen bemerkenswerten Schritt unternommen: Mittels einer Durchführungsverordnung wurde die Durchsetzung eines Verbots der von ByteDance entwickelten populären Kurzvideo-App um 75 Tage hinausgezögert.
Dies geschieht vor dem Hintergrund wachsender Unsicherheiten über die Zukunft der App, die am Samstag offline ging. Dies passierte kurz bevor ein Gesetz in Kraft trat, das wegen Bedenken bezüglich der nationalen Sicherheit ByteDance auferlegt, TikTok zu verkaufen oder andernfalls ein Verbot in den USA zu riskieren, welches am Sonntag in Kraft trat.
Obwohl der Dienst nach Trumps Zusicherung, dass die Firma keine strengen Sanktionen fürchten müsse, wieder aufgenommen wurde, kehrte TikTok immer noch nicht in die App-Stores zurück. Analysten spekulieren, dass Google und Apple auf weitere Schutzmaßnahmen warten könnten, bevor sie das Verbot umgehen, das sie für das Hosten oder Verteilen der App bestrafen könnte.
Der App Store von Apple gab an, dass TikTok und andere ByteDance-Apps in der Region nicht verfügbar seien, während auf Google Play zu lesen war, dass Downloads aufgrund der aktuellen US-Rechtslage pausiert seien. Bislang verweigerten Google, Apple und TikTok jeglichen Kommentar dazu.
Bill Ford, CEO des TikTok-Investors General Atlantic, äußerte sich ebenfalls zu dieser Thematik: Er erklärte CNBC am Dienstag, dass es Möglichkeiten gibt, das Eigentum von TikTok USA zu ändern, ohne dass es zwingend zu einem Verkauf kommen muss. Er wies darauf hin, dass 60% des Mutterunternehmens ByteDance von nicht-chinesischen Aktionären kontrolliert werden.
ByteDance gehört zu fast 60% institutionellen Investoren, darunter BlackRock und General Atlantic, während die Gründer und Mitarbeiter jeweils 20% kontrollieren.