23. Februar, 2025

Grün

Tiefseebergbau in Norwegen: WWF erleidet rechtliche Niederlage

Tiefseebergbau in Norwegen: WWF erleidet rechtliche Niederlage

In einem aufsehenerregenden Rechtsstreit um den Tiefseebergbau in Norwegen musste die Umweltschutzorganisation WWF beim Amtsgericht Oslo eine herbe Niederlage hinnehmen. Die Richter entschieden, dass die durchgeführte Umweltverträglichkeitsprüfung für die Freigabe von Arealen auf dem norwegischen Kontinentalsockel den gesetzlichen Anforderungen genügte. Gleichzeitig betonte das Gericht, dass der vorsichtige Ansatz des norwegischen Staates, Gebiete schrittweise für diesen Zweck zu öffnen, rechtskonform sei und sowohl mit nationalen als auch internationalen Gesetzen im Einklang stehe. Der WWF hatte das Verfahren kritisiert und die Prüfung als mangelhaft bewertet. Im Gegensatz dazu argumentierte der norwegische Staat, dass die Öffnung der Gebiete nur der Beginn eines langfristigen, sorgfältig überwachten Prozesses sei. Dabei werde das betroffene Meeresgebiet stetig verkleinert und keine Abbauerlaubnis ohne umfangreiche Nachhaltigkeits- und Umweltschutzevaluierung erteilt. Noch ist unklar, ob der WWF das Urteil anfechten wird. Karoline Andaur, Generalsekretärin des WWF Norwegen, äußerte, dass die Organisation derzeit die Urteilsbegründung prüfe. Dabei gehe es dem WWF nicht darum, politische Entscheidungen umzukehren, sondern sicherzustellen, dass die Umweltauswirkungen solcher Entschlüsse hinreichend berücksichtigt werden. Bereits Anfang 2024 hatte sich Norwegen als eines der Pioniere beim kommerziellen Tiefseebergbau positioniert. Eine Mehrheit im Parlament hatte dem Vorstoß zugestimmt, ein arktisches Gebiet für die Exploration und den Abbau von Mineralien freizugeben, die essenziell für die Herstellung von Technologien wie Batterien und Smartphones sind. Der tatsächliche Beginn des Abbaus ist jedoch noch ausstehend, wie Ende 2024 von Seiten der norwegischen Regierung bestätigt wurde.