17. März, 2025

Grün

Tiefseebergbau: Ein umstrittenes Kapitel auf dem Prüfstand

Tiefseebergbau: Ein umstrittenes Kapitel auf dem Prüfstand

In Jamaika nimmt der Rat der Internationalen Meeresbodenbehörde (ISA) eine bedeutende Debatte auf, die eine kritische Prüfung der Rahmenbedingungen für den zukünftigen Tiefseebergbau in die Wege leitet. Die bevorstehende Einreichung eines ersten Antrags durch einen kanadischen Konzern, der Ende Juni den Startschuss für kommerziellen Tiefseebergbau geben könnte, verleiht diesen Gesprächen zusätzliche Dringlichkeit. Besonders Umweltschützer und zahlreiche Nationen - darunter auch Deutschland - äußern Bedenken und heben die alarmierenden Worte der Wissenschaft hervor, die ein Moratorium gegen den Abbau in diesen kaum erkundeten Meeresregionen fordern. "Tiefseebergbau stellt eine massive Bedrohung für diese fragilen Lebensräume dar", erklärt Daniela von Schaper, Meeresspezialistin bei Greenpeace. Sie mahnt, dass keine nachhaltige Lösung für diese Art von Bergbau existiere und ruft mehr Länder dazu auf, sich dieser Sichtweise anzuschließen. Im Fokus stehen Manganknollen, die wichtige Rohstoffe wie Mangan, Kobalt, Kupfer und Nickel beherbergen. Diese Rohstoffe sind von Interesse für die Produktion von Batterien, essenziell für die Elektromobilität. Dennoch werden die potenziellen Auswirkungen auf die sensiblen Ökosysteme der Tiefsee kritisch hinterfragt. Einige Experten zweifeln zudem an der Notwendigkeit dieses Schritts im Rahmen der globalen Energiewende, wobei auch Deutschlands Widerstand gegen den Tiefseebergbau ein markantes Signal sendet, das über politische Änderungen hinweg Bestand haben soll.