Die Bundesregierung plant, ab dem 1. Mai die Ticketsteuer für Fluggäste zu erhöhen. Diese Maßnahme ist Teil des Haushaltsfinanzierungsgesetzes, das die Milliardenlöcher im Bundeshaushalt stopfen soll. Das Kabinett hat die Erhöhung bereits beschlossen und nun ist der Bundestag am Zug.
Die Ticketsteuer wird ab dem 1. Mai um fast ein Fünftel steigen. Je nach Flugdistanz werden die Passagiere zwischen 15,53 und 70,83 Euro zusätzlich bezahlen müssen. Die Fluggesellschaften müssen die Aufschläge zwar tragen, können sie aber an die Passagiere weitergeben.
Die Bundesregierung erwartet ausdrücklich, dass die Flugpreise dadurch teurer werden. Vor allem bei Billigflügen könnte die Steuer einen erheblichen Anteil an den Gesamtkosten ausmachen.
Reisende, die bereits Tickets gebucht haben, können jedoch aufatmen. Eine nachträgliche Erhöhung der Steuer erscheint rechtlich schwierig. Allerdings ist unklar, ob die Fluggesellschaften die höheren Steuern bei allen Flugverbindungen gleichermaßen weitergeben werden. Besonders bei innereuropäischen Flügen ist der Wettbewerbsdruck hoch.
Durch die höhere Ticketsteuer erwartet die Bundesregierung in diesem Jahr etwa 400 Millionen Euro mehr an Steuereinnahmen. In den Folgejahren rechnet sie mit zusätzlichen Mehreinnahmen von 580 Millionen Euro.
Die Erhöhung der Ticketsteuer stößt in der Luftverkehrswirtschaft auf Kritik. Der Bundesverband der Deutschen Luftverkehrswirtschaft bemängelt bereits jetzt die hohe Belastung des deutschen Luftverkehrs im Vergleich zu anderen europäischen Ländern. Eine weitere Erhöhung der Luftverkehrsteuer könnte die Wettbewerbsfähigkeit des Standorts Deutschland gefährden und Investitionen in die Dekarbonisierung des Luftverkehrs behindern.
Ursprünglich wurde auch eine nationale Kerosinsteuer geprüft, jedoch davon abgesehen, da dies nur die deutschen Fluggesellschaften belasten würde. Stattdessen plant die Bundesregierung nun eine Neufassung des Absenkungsmechanismus bei der Ticketsteuer, um zusätzliche 45 Millionen Euro einzunehmen.
Die erhöhte Ticketsteuer ab Mai ist Teil des Maßnahmenpakets der Bundesregierung, um die Löcher im Haushalt zu stopfen. Die geplante Erhöhung stößt jedoch auf Kritik seitens der Luftverkehrswirtschaft, die bereits jetzt hohe Belastungen im Standort Deutschland beklagt.