18. Oktober, 2024

Wirtschaft

Thyssenkrupp zieht sich aus Indien zurück: Strategische Neuausrichtung durch Verkauf

Thyssenkrupp zieht sich aus Indien zurück: Strategische Neuausrichtung durch Verkauf

Thyssenkrupp verabschiedet sich von seinem Elektrobandgeschäft in Indien und richtet den Blick auf neue Horizonte. Der Industriekonzern veräußert seine Tochtergesellschaft Thyssenkrupp Electrical Steel India an ein indisch-japanisches Konsortium bestehend aus JSW Steel und JFE Steel. Der Transaktionswert beläuft sich dabei auf stolze 440 Millionen Euro. Der Verkauf soll in den kommenden Monaten über die Bühne gehen. Die Börse reagierte prompt: Die im MDax gelistete Thyssenkrupp-Aktie legte bis zum späten Nachmittag um beeindruckende neun Prozent zu.

Der Rückzug aus dem indischen Elektrobandgeschäft ist eine strategische Entscheidung, wie Dennis Grimm vom Vorstand von Thyssenkrupp Steel klarstellt. Der Export von Vormaterialien aus den deutschen Werken nach Indien sei kostspielig und gefährde langfristig die Wettbewerbsfähigkeit. Der Aufbau einer eigenen Vormaterialproduktion in Indien sei keine wirtschaftlich sinnvolle Option. „Um auf Dauer im Wettbewerb bestehen zu können, ist dieser Schritt für uns unvermeidbar“, erläuterte Grimm.

Der erzielte Erlös soll in die Kapitalausstattung des Stahlsegments fließen und die „grüne Transformation“ unterstützen. Da der Bedarf an Elektroband in Zeiten der globalen Energiewende weiterhin hoch bleibt, wird sich Thyssenkrupp verstärkt auf die Wachstumsregionen Europa und Nordamerika fokussieren.