Thyssenkrupp Marine Systems (TKMS) erwägt nach dem Rückzug der US-amerikanischen Beteiligungsgesellschaft Carlyle einen Börsengang als mögliche Wachstumsstrategie. Laut TKMS-Chef Oliver Burkhard ist die Finanzierung des angestrebten Wachstums auf externe Mittel angewiesen. Ein Spin-off in Form eines Börsengangs stellt hierfür eine durchaus attraktive Option dar, obwohl dieser Weg mehr Zeit in Anspruch nimmt als ein einfacher Verkauf. Thyssenkrupp verfolgt schon länger die Strategie, sich von TKMS, das seinen Hauptsitz in Kiel hat, zu trennen und sucht nach Investoren oder Industriepartnern. Dazu gehört auch die erwogene Möglichkeit eines Teilbörsengangs oder eines staatlichen Einstiegs als kombinierte Option. Burkhard sieht staatliche Beteiligungen im Rahmen eines Spin-offs als sinnvollen Schritt, da es Staaten ermögliche, die zukünftige Industrielandschaft mitzugestalten. Das Interesse an den spezialisierten Marineprodukten von TKMS, insbesondere in Zeiten neuer militärischer Budgets infolge internationaler Konflikte, wächst. Burkhard prognostiziert eine Verdoppelung des erreichbaren Marktes für Marineschiffe auf etwa 20 Milliarden Euro in den kommenden zehn Jahren. Die geplante Ausschreibung für die Fregatte vom Typ F127, bei der TKMS gemeinsam mit der Lürssen-Werft aus Bremen teilnimmt, birgt ebenfalls vielversprechende Chancen.