Die Pläne für eine Abspaltung von TKMS nehmen Gestalt an. Laut Vorstandschef Miguel López soll der Börsengang im Laufe des Kalenderjahres 2025 erfolgen.
„Wir wollen den Börsengang noch in diesem Jahr vollziehen. Dafür bereiten wir eine außerordentliche Hauptversammlung vor“, sagte López in einem Podcast der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung (WAZ). Ziel sei es, Marine-Aktien an bestehende Aktionäre zu verteilen, während Thyssenkrupp die Mehrheit von mindestens 51 Prozent behalten werde.
Volle Auftragsbücher und Marktpotenzial
Die Marinesparte TKMS, die U-Boote, Fregatten und andere Marineausrüstung für internationale Kunden baut, verfügt über einen soliden Auftragsbestand.
Im Geschäftsjahr 2022/23 erwirtschaftete die Sparte einen Umsatz von rund 2,1 Milliarden Euro und gilt als einer der profitableren Geschäftsbereiche des Konzerns. Die Nachfrage nach Marineschiffen und U-Booten ist aufgrund globaler geopolitischer Spannungen gestiegen, was die Wachstumsperspektiven von TKMS stützt.
Marktreaktion und Analystenbewertungen
Die Börsenankündigung ließ die Aktie von Thyssenkrupp um bis zu 11,7 Prozent auf 7,07 Euro steigen. Seit September hat sich der Kurs um etwa 140 Prozent erhöht.
Analysten der Citigroup heben hervor, dass TKMS allein eine Marktkapitalisierung erreichen könnte, die der des gesamten Konzerns entspricht.
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Strategische Bedeutung für Deutschland und Europa
Die Bundesregierung ist eng in die Zukunftsplanung von TKMS eingebunden. Aufgrund der sicherheits- und rüstungspolitischen Relevanz könnte der Börsengang auch im Kontext der europäischen Verteidigungskooperation eine Rolle spielen.
„Ein eigenständiges TKMS könnte als starker Partner in internationalen Rüstungsprojekten agieren“, so Branchenexperten.
Die deutsche Beteiligung an Marine- und Verteidigungsprojekten innerhalb der EU könnte durch eine eigenständige Marine-Sparte gestärkt werden.
Risiken und Herausforderungen
Trotz der positiven Marktreaktionen bleiben Unsicherheiten bestehen. Ein Börsengang im Jahr 2025 wird stark von den allgemeinen Kapitalmarktbedingungen beeinflusst. Höhere Zinsen und geopolitische Unsicherheiten könnten sich auf die Bewertung auswirken.
Zudem könnte die Entscheidung von Thyssenkrupp, eine Mehrheitsbeteiligung zu behalten, das Interesse größerer institutioneller Investoren begrenzen.
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