Thames Water, Großbritanniens größter Wasserversorger, steht erneut im Rampenlicht, denn seine größten Gläubiger stellten klar, dass ein kürzlich zugesagter Notkredit in Höhe von 3 Milliarden Pfund nicht zur Begleichung anstehender Bußgelder eingesetzt werden darf. Das Unternehmen, das seinen gesamten Umsatz aus seinen 16 Millionen Kunden schöpft, sieht sich bis März 2027 mit Strafzahlungen in Höhe von etwa 400 Millionen Pfund konfrontiert.
Die heikle Situation des Versorgungsunternehmens führte letzten Monat zur Sicherstellung eines Notkredits von großen Gläubigern, darunter US-Hedgefonds wie Elliott Management und britische Vermögensverwalter, um eine drohende Renationalisierung zu vermeiden. Doch die Gläubiger betonen, dass die Mittel nicht für finanzielle Strafzahlungen verwendet werden dürfen, während sich Thames Water auf eine entscheidende Gerichtsverhandlung vorbereitet, um die Darlehen zu sichern und ein Finanzloch über die Festtage zu vermeiden.
Das drohende Szenario von Bußgeldern erschwert die Verhandlungen mit den Gläubigern, die argumentieren, dass das Unternehmen eine Atempause von regulatorischen Sanktionen benötige, um sich zu stabilisieren. Vertreter der beteiligten Parteien unterstrichen gegenüber der britischen Regulierungsbehörde Ofwat die Notwendigkeit einer Übereinkunft über Höhe und Zeitpunkt der Strafen.
Zusätzlich zu den komplexen Finanzgesprächen hat das Unternehmen mit der Aussicht auf eine Kapitalerhöhung zu kämpfen, die durch die Ungewissheit über weitere Strafen untergraben werden könnte. Der mögliche Einstieg von Castle Water und CK Infrastructure deutet auf das anhaltende Interesse an einer Mehrheitsübernahme hin.
Ofwat steht dabei vor der schwierigen Aufgabe, das Versagen von Versorgungsunternehmen zu ahnden und gleichzeitig die Kundenbeiträge nachhaltig zu gestalten. Obgleich Thames Water seit über einem Jahr keine neuen Bußgelder gezahlt hat, bleibt die Frage, wie eine sofortige Belastung durch Strafen gemindert werden kann, zentral.
Trotz Anerkennung des 3-Milliarden-Pfund-Kredits lobt Ofwat die Maßnahme als einen Schritt in die richtige Richtung, wenngleich die Kosten und Bedingungen der Finanzierung weiterhin kritisch betrachtet werden. Darüber hinaus sieht sich Thames Water Vorwürfen gegenüber, nicht kostengünstigere Alternativen zum teuren Kreditmodell in Betracht gezogen zu haben.