26. Oktober, 2024

Wirtschaft

Thames Water sichert sich Milliarden-Rettungspaket – Kritiker warnen vor hohen Zinslasten

Thames Water sichert sich Milliarden-Rettungspaket – Kritiker warnen vor hohen Zinslasten

Im Ringen um finanzielle Stabilität hat Thames Water eine dringende Finanzierungslösung in Höhe von £3 Milliarden mit mehreren Banken und Wall-Street-Hedgefonds getroffen. Die unerwartete Bekanntgabe der Kapitalzufuhr sorgte am Freitagmorgen für Aufsehen. Das Unternehmen, welches 16 Millionen Haushalte in London und Südostengland versorgt, sieht sich durch diese Finanzierung bis mindestens Oktober 2025 gesichert. Zuvor hatte es vor einem möglichen Geldmangel bereits im kommenden Dezember gewarnt. Doch dieser Plan hat seinen Preis: Eine "räuberische" Zinslast soll Investoren bereichern, so ein Sprecher einer konkurrierenden Investorengruppe. Die Vereinbarung wurde zwischen Thames Water und einer Reihe von Senior-Kreditgebern geschlossen. Der CEO, Chris Weston, blieb jedoch vage bezüglich der Identität der Unterstützer. Berichten zufolge zählen US-Hedgefonds wie Elliott und BlackRock zu den involvierten Parteien. Trotz eines kostengünstigeren Vorschlags von konkurrierenden Investoren, der £1,5 Milliarden zu einem Zinssatz von 8 Prozent anbot, entschied sich Thames Water für einen Zinssatz von 9,75 Prozent. Diese Entscheidung führte zu einem heftigen Konflikt zwischen den Gruppen der Senior- und Junior-Kreditgeber. Jede Gruppe hat sich mit eigenen Anwaltsteams im Finanzviertel positioniert. Ein Sprecher der Junior-Kreditgeber äußerte Bedenken: "Thames Water versucht, sich in einem extrem kostspieligen kurzfristigen Darlehen zu verfangen und ignoriert günstigere Finanzierungsangebote. Langfristig könnte dies das Unternehmen in größere finanzielle und operative Schwierigkeiten bringen." Der Finanzierungsvorschlag sieht eine anfängliche Zahlung von £1,5 Milliarden vor, mit der Möglichkeit auf zwei weitere Tranchen von jeweils £1,5 Milliarden. Eine finale Freigabe dieser Mittel würde allerdings von einer Genehmigung der Wettbewerbsbehörde abhängen, die eine Erhöhung der Abgaben um über 50 Prozent erlaubt. Sollte dies genehmigt werden, werden die Kreditoren monatliche Zahlungen unter bestimmten Auflagen leisten. Obwohl die drohende Verstaatlichung abgewendet wird, sagte Herr Weston, dass die Kapitalzufuhr dem Unternehmen auch helfen werde, langfristig weiter nach neuen Investitionen zu suchen.