Ein brisanter Rechtsstreit in Thailand fand ein vorläufiges Ende: Die Zivilkammer in Bangkok lehnte eine Klage des prominenten Demokratieaktivisten Jatupat Boonpattararaksa ab. Er hatte behauptet, dass Spyware der israelischen Firma NSO Group Technologies auf seinem Mobiltelefon installiert worden sei. Der Aktivist, bekannt als Pai Dao Din, konnte jedoch keine stichhaltigen Beweise erbringen, dass sein Gerät tatsächlich mit der Pegasus-Software der NSO Group infiziert war.
Boonpattararaksa, der 2021 eine zentrale Rolle bei den regierungskritischen Protesten spielte, erklärte, dass sein Telefon zu dieser Zeit dreimal betroffen gewesen sei. Diese Proteste forderten außergewöhnliche Reformen, darunter auch eine größere Transparenz der Monarchie Thailands. Trotz seiner Anschuldigungen blieben direkte Stellungnahmen von NSO Group aus.
Unabhängige Untersuchungen von Organisationen wie iLaw, DigitalReach und Citizen Lab hatten zuvor aufgedeckt, dass 35 Personen in Thailand - darunter Aktivisten und Akademiker - mittels Pegasus überwacht wurden. Die thailändische Regierung gestand unter politischer Nachfrage im Parlament die Nutzung von Pegasus zu, allerdings nur im Kontext von Sicherheits- und Drogenbelangen.
Jatupat betonte nach der Gerichtsentscheidung, dass es ihm um den Schutz und die Rechte der Menschen ginge, obwohl das Urteil für ihn enttäuschend ausfiel. Sutawan Chanprasert von DigitalReach und Amnesty International zeigten sich ebenfalls besorgt über die Entscheidung, regten jedoch an, aus dem Fall zu lernen und sich besser auf zukünftige Auseinandersetzungen vorzubereiten.
Die NSO Group distanziert sich von der direkten Anwendung ihrer Software und gibt an, dass Pegasus-Technologie in der Regel von staatlichen Behörden zur Bekämpfung von Terrorismus und schweren Straftaten lizenziert wird.