08. November, 2024

Pharma

Tezspire zeigt vielversprechende Phase-III-Ergebnisse und erhält Aufwind im Rennen um den Markt der entzündlichen Therapien

Tezspire zeigt vielversprechende Phase-III-Ergebnisse und erhält Aufwind im Rennen um den Markt der entzündlichen Therapien

Der pharmazeutische Riese AstraZeneca und sein Partner Amgen haben ermutigende Zwischenergebnisse aus einer Phase-III-Studie zu ihrem entzündungshemmenden Mittel Tezspire (tezepelumab) vorgestellt. Das Medikament hat in der WAYPOINT-Studie bei Patienten mit chronischer Rhinosinusitis mit Nasenpolypen (CRSwNP) die gesteckten Ziele erreicht.

Tezspire gelang es, eine statistisch signifikante und klinisch bedeutsame Reduzierung der Größe von Nasenpolypen sowie eine Verringerung der Nasenverstopfung im Vergleich zu Placebo zu erzielen. Detaillierte Ergebnisse der Studie sollen in Kürze mit Zulassungsbehörden und auf wissenschaftlichen Konferenzen präsentiert werden.

Die Studie umfasste 416 Patienten mit schwerer CRSwNP. Die Hauptendpunkte beinhalteten eine Veränderung der Polypengröße nach 52 Wochen sowie eine Verringerung der Nasenverstopfung, jeweils verglichen mit dem Ausgangsstatus.

Interessanterweise spiegelt dies teilweise gemischte Ergebnisse einer vorangegangenen Phase-IIb-Studie zu Tezspire bei chronisch obstruktiver Lungenerkrankung (COPD) wider. Während dort die Hauptziele verfehlt wurden, zeigte eine Analyse einer vorbestimmten Patientengruppe basierend auf Eosinophil-Spiegeln eine beeindruckende 48-prozentige Reduzierung schwerer Exazerbationen im Vergleich zu Placebo.

Dies überzeugte auch die US-amerikanische Gesundheitsbehörde FDA, die Tezspire im Juli den Status einer bahnbrechenden Therapie als Zusatzbehandlung für moderate bis sehr schwere COPD mit eosinophilem Phänotyp verlieh.

Als TSLP-hemmender monoklonaler Antikörper spielt Tezspire eine bedeutende Rolle in immunologischen Anwendungen. Konkurrenz bekommt es dabei von Sanofi und Regeneron, deren Produkt Dupixent (dupilumab) eine Vielzahl von immungesteuerten Erkrankungen behandelt und kürzlich auch für Jugendliche zwischen 12 und 17 Jahren zugelassen wurde.

Während Dupixent letztes Jahr weltweit 10,7 Milliarden Euro umsetzte, verbuchte Tezspire nach Angaben von AstraZeneca lediglich 86 Millionen Dollar. Prognosen zufolge sollen beide Therapieoptionen bis 2030 Umsätze in Höhe von 20,4 Milliarden bzw. 3,6 Milliarden Dollar erzielen.