04. Oktober, 2024

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Texas setzt Zeichen: TXSE plant strengere Standards im Börsenlisting

Texas setzt Zeichen: TXSE plant strengere Standards im Börsenlisting

In einem mutigen Vorstoß, den Finanzplatz Dallas zu einer ernsthaften Konkurrenz für die Ostküste zu machen, hat die Texas Stock Exchange (TXSE) strengere Listungsstandards angekündigt als ihre New Yorker Pendants. Der Geschäftsführer der TXSE, Jim Lee, erklärte gegenüber der Financial Times, dass die neuen Standards, darunter Gewinnprüfungen und Mindestpreisvorgaben, so rigoros ausfallen sollen, dass sie mehr als ein Drittel der an der Nasdaq und der New York Stock Exchange (NYSE) gelisteten Unternehmen ausschließen könnten.

Lee verwies darauf, dass die anfänglichen Erwartungen, die neue Börse würde lockere Regeln einführen, um die New Yorker Dominanz zu brechen, fehlgeleitet waren. Besonders im Zuge des umstrittenen Diversity-Vorschlags der Nasdaq von 2021, der derzeit gerichtlich angefochten wird, setzt TXSE auf Vorhersehbarkeit. Sie plant, ihre Standards enger zu ziehen, sodass etwa 1.500 Nasdaq- und 200 NYSE-Unternehmen den strengen Kriterien nicht mehr entsprechen.

Der geplante Start der TXSE ist Teil einer umfassenderen Strategie, Texas als Unternehmensmekka mit lässigeren regulatorischen Ansätzen zu positionieren. Unterstützt von Citadel Securities und BlackRock, peilt die TXSE an, die Tradition der alten Börsen zu durchbrechen und Dallas als zweite Finanzmetropole der USA zu etablieren. Mit der offiziellen Registrierung bei der Securities and Exchange Commission am 1. Dezember erwartet die TXSE, im nächsten Jahr die ersten Trades durchzuführen und 2026 Unternehmen zu listen.

Neben der Minimierung von Kosten durch agnostische Haltung gegenüber optionalen ESG-Standards hebte Lee die geplante Exklusion von spekulativen Penny Stocks hervor, obwohl Skepsis von Branchenkennern wie Professor James Angel geäußert wird. Dennoch soll die neue Börse mit guter Technologie und Marketing die Listing-Herausforderung annehmen.

Die USA beherbergen bereits 16 nationale Börsen, von denen sich die meisten jedoch auf den Handel, nicht auf Listings konzentrieren. TXSE will attraktive jährliche Einnahmen sichern, unabhängig davon, wo die Aktien gehandelt werden. Der ehemalige Gouverneur von Texas, Rick Perry, betonte die Bedeutung der neuen Börse als Pro-Business-Schritt für Texas, das sich zunehmend als Kapitaldomizil der USA etabliert.

Derzeit könnte die TXSE für etwa 1.000 börsennotierte Unternehmen attraktiv sein und bietet eine Perspektive für Privatunternehmen in der Region von Texas bis North Carolina. Lee unterstrich die apolitische Ausrichtung der TXSE und distanzierte sich von ESG als "kurzfristigen Abweichung". Penny Stocks würden aktiv ausgeschlossen, um ein gesundes Handelsumfeld zu sichern.