Texanischer Generalstaatsanwalt Ken Paxton hat eine Klage gegen die NCAA eingereicht, um zu verhindern, dass Transgender-Athleten an Frauen-College-Sportarten teilnehmen. Die Klage, die in einem Bezirksgericht in Lubbock eingereicht wurde, verlangt eine einstweilige Verfügung, die der NCAA untersagt, biologische Männer in den Frauensportarten in Texas oder in Sportveranstaltungen mit Beteiligung von Teams aus Texas antreten zu lassen. Alternativ fordert die Klage, dass die NCAA Veranstaltungen nicht mehr als Frauenwettbewerbe bewirbt, wenn Transgender-Athleten beteiligt sind.
Paxton argumentiert, dass die derzeitigen Regeln der NCAA, welche die Teilnahme von Transgender-Personen erlauben, gegen das Texanische Gesetz zur Täuschung im Geschäftsverkehr verstoßen. Dieses Gesetz soll Verbraucher davor schützen, für irreführend beworbene Waren und Dienstleistungen zu bezahlen. "Nur, dass biologische Frauen an den Veranstaltungen teilnehmen, ist ein wichtiger Grund, warum Verbraucher Frauen-Sportveranstaltungen unterstützen", heißt es in der Pressemitteilung.
Weiterhin erklärte Paxton, die NCAA gefährde absichtlich und wissentlich die Sicherheit und das Wohlbefinden von Frauen, indem sie Frauenwettkämpfe in koedukative Wettbewerbe umwandle. Ein Teil von Paxtons Aussage deutet auf das Volleyballprogramm der San Jose State University hin, dessen Gegner in diesem Herbst Matches absagten, da sie glaubten, die San Jose State Spartans hätten einen Transgender-Spieler im Team.
Laut ESPN verfolgt die NCAA die Teilnahme von Transgender-Athleten nicht aktiv. Dennoch äußerte NCAA-Präsident Charlie Baker kürzlich vor dem Kongress, dass ihm landesweit nicht mehr als neun aktuelle Transgender-College-Athleten bekannt seien. Die NCAA lehnte es ab, Paxtons Klage direkt zu kommentieren, betonte jedoch in einer Erklärung die Förderung des Titels IX, bedeutende Investitionen in Frauensportarten und faire Wettkämpfe in allen NCAA-Meisterschaften.
Die NCAA hat ihre Richtlinien zur Teilnahme von Transgender-Athleten zuletzt im Jahr 2022 aktualisiert. Die aktuelle Regelung verlangt, dass jede Sportart die Vorgaben ihrer jeweiligen nationalen Dachorganisation bezüglich der Transgender-Teilnahme befolgt. Gibt es keine Richtlinie, wird die Vorgabe der internationalen Sportföderation angewendet. Fehlt auch diese, gilt die aktuelle olympische Politik hier als Maßstab.
Paxtons Klage reiht sich in eine Welle von Klagen konservativer Politiker ein, die Transgender-Athleten von NCAA-Wettbewerben ausschließen wollen. Donald Trump hat zwar keine rechtlichen Schritte in dieser Angelegenheit unternommen, aber bereits seine Unterstützung für ein Verbot der Teilnahme von Transgender-Athleten signalisiert.