Der Gouverneur von Texas, Greg Abbott, hat staatliche Stellen angewiesen, Investitionen in China unverzüglich zu beenden und dortige Vermögenswerte abzustoßen. Diese Maßnahme ist Ausdruck der sich zuspitzenden Spannungen zwischen den USA und China, die zunehmend globale Kapitalströme betreffen.
In einem Schreiben vom 21. November, das auf seiner Website veröffentlicht wurde, erklärte Abbott, dass die "bellizistischen Aktionen" der Kommunistischen Partei Chinas das Risiko für texanische Investitionen erheblich erhöht hätten. Investoren wurden aufgefordert, bestehende Investitionen umgehend zu veräußern und künftig keine Gelder mehr in China anzulegen.
Texas hat in der Vergangenheit bereits einen proaktiven Kurs in Bezug auf die Investitionen seiner Agenturen eingeschlagen, etwa durch die Einschränkung von Geschäften öffentlicher Pensionsfonds mit Wall-Street-Firmen, die auf Umwelt-, Sozial- und Governance-Prinzipien setzen. Zu den betroffenen Institutionen gehört das Teacher Retirement System of Texas, das Ende August rund 210,5 Milliarden Dollar verwaltete und mit ungefähr 1,4 Milliarden Dollar in chinesische Währungen und Hongkonger Dollar engagiert ist. Tencent Holdings zählt hierbei zu den zehn größten Positionen mit einem Wert von etwa 385 Millionen Dollar.
Abbott hatte bereits zu Jahresbeginn die University of Texas/Texas A&M Investment Management Company (UTIMCO) mit einem Anlagevolumen von nahezu 80 Milliarden Dollar aufgefordert, ihre China-Investitionen zu reduzieren. Bisher gaben weder das texanische Lehrerrentensystem noch UTIMCO eine offizielle Stellungnahme ab.
Die Nachricht führte zu einem spürbaren Rückgang an den chinesischen Märkten: Der Shanghai Composite fiel um 3 %, und Tencent-Aktien notierten in Hongkong etwa 2 % schwächer. Händler berichteten von einem schwachen Handelstag in Hongkong, der durch enttäuschende wirtschaftspolitische Stimuli Chinas geprägt war, wobei die Neuigkeiten aus Texas die ohnehin gedämpfte Marktstimmung weiter belasteten.