24. November, 2024

Pharma

Teva vor Herausforderungen in Europa: Eine Millionenstrafe und der Schatten der Marktmacht

Teva vor Herausforderungen in Europa: Eine Millionenstrafe und der Schatten der Marktmacht

Der Arzneimittelgigant Teva, bekannt durch sein Medikament Copaxone zur Behandlung von Multipler Sklerose, steht im Fadenkreuz der europäischen Wettbewerbshüter. Die EU-Kommission hat das israelische Pharmaunternehmen mit einer Geldbuße von 462,6 Millionen Euro belegt. Der Grund: Missbrauch seiner marktbeherrschenden Stellung. Die Kommission wirft Teva vor, den Patentschutz für Copaxone künstlich verlängert und irreführende Informationen über ein konkurrierendes Produkt verbreitet zu haben, um dessen Markteintritt zu verzögern. Teva operiert weltweit und ist über mehrere Tochterfirmen im europäischen Wirtschaftsraum aktiv. Copaxone, mit dem Wirkstoff Glatirameracetat, spielte dabei bis 2015 eine wichtige Rolle im Portfolio. Die Kommissare der EU betonen, dass Teva speziell in Ländern wie Belgien, Deutschland, Italien, den Niederlanden, Polen, Spanien und Tschechien seine dominierende Marktstellung ausgenutzt habe, um die Exklusivität des Präparats länger aufrechtzuerhalten. In einer Reaktion bezeichnete Teva die Anschuldigungen als überzogen und unbewiesen. Das Unternehmen plant, gegen die Entscheidung in Berufung zu gehen und zeigt sich enttäuscht, da es seit 2019 eng mit der Europäischen Kommission kooperierte. Die kommende rechtliche Auseinandersetzung wird mit Spannung erwartet und könnte weitreichende Konsequenzen für den Pharmariesen haben.