Die weltweite Luftfahrtindustrie kämpft mit einer schwerwiegenden Teileknappheit, die Flugausfälle und Verzögerungen bei Roll-Royce-betriebenen Langstreckenflugzeugen zur Folge hat. Besonders betroffen sind Fluggesellschaften wie British Airways und Virgin Atlantic, deren Boeing 787 Dreamliner mit Trent 1000-Motoren bestückt sind. Branchenexperten weisen auf tiefere Herausforderungen in der Luft- und Raumfahrtproduktion hin, die nicht schnell behoben werden können. Nick Cunningham, ein Analyst von Agency Partners, betont, dass Fachkräftemangel und weltweite Lieferkettenprobleme die Flugpläne auf Jahre hinaus stören könnten. Bereits jetzt haben BA und Virgin Atlantic zusätzliche Langstreckenflüge gestrichen, um die Trent 1000-Probleme zu adressieren. Virgin Atlantic hat den Start einer neuen Flugverbindung nach Accra, Ghana, auf den kommenden Sommer verschoben und die Wiederaufnahme von Flügen nach Tel Aviv bis Ende März verzögert. Auch British Airways hat ähnliche Maßnahmen ergriffen und den Start einer neuen Route von Heathrow nach Kuala Lumpur zurückgestellt sowie tägliche Flüge zwischen London und New York sowie London und Doha ausgesetzt. Virgin Atlantic betonte die 'schwierige Entscheidung', diese Dienste zu verschieben und fügte hinzu, dass das Unternehmen eng mit Rolls-Royce zusammenarbeitet, um Lösungen zu finden und die Auswirkungen zu minimieren. British Airways hat Rolls-Royce bereits auf die wesentlichen Folgen der Probleme hingewiesen und drängt auf eine schnelle und zuverlässige Lösung. Rolls-Royce selbst bemüht sich, den Einfluss der eingeschränkten Ersatzteilverfügbarkeit gemeinsam mit den betroffenen Fluggesellschaften zu reduzieren. Trotz der Herausforderungen betont der Motorenhersteller, dass die Trent 1000-Triebwerke die Treibstoffeffizienz der 787 Dreamliner um etwa 20 Prozent verbessern können. Um langfristige Verbesserungen zu gewährleisten, hat Rolls-Royce angekündigt, £1 Milliarde in Aufrüstungen zu investieren, um Effizienz und Haltbarkeit seiner Triebwerkslinie zu steigern. Inzwischen hat Rolls-Royce ein spezialisiertes Task Force-Team aus Ingenieuren und Logistikern mobilisiert, um den Rückstand zu bewältigen. Doch die eingeschränkte Teileverfügbarkeit und ein überlastetes Wartungssystem zwingen British Airways, einen Teil ihrer Dreamliner-Flotte am Boden zu lassen und auf ältere Boeing 777 zurückzugreifen.