In der Welt der Kryptowährungen hat sich Tether als ein gewichtiger, wenn auch umstrittener Akteur etabliert. Diese sogenannte Stablecoin, die weltweit zu einem essentiellen Bestandteil der digitalen Finanzwelt geworden ist, ähnelt einem digitalen Dollar und wird von einer wachsenden Anzahl von Nutzern für schnelle, kostengünstige und anonyme Transaktionen genutzt. Doch unter der glänzenden Fassade gibt es eine düstere Seite, die immer wieder für Schlagzeilen sorgt.
Eine bemerkenswerte Geschichte um Tether betrifft einen bereits sanktionierten Geldgeber der Houthi-Rebellen, Sa’id al-Jamal, der trotz US-basierten Finanzsanktionen beachtliche Summen von über 300 Millionen US-Dollar in Tether bewegen konnte. Dies lenkt die Aufmerksamkeit auf die Risiken und Verschleierungsmöglichkeiten, die Tether scheinbar bietet, und wirft Fragen zu seiner Rolle in illegalen Aktivitäten auf. Unter anderem waren nordkoreanische Regierungen, mexikanische Drogenkartelle sowie Menschen- und Waffenhändler in den Schlagzeilen, die Tether für ihre Zwecke genutzt haben sollen.
Howard Lutnick, der ernannte Handelsminister der USA und Befürworter von Tether, steht dabei besonders im Rampenlicht. Als erfahrener Geschäftsführer von Cantor Fitzgerald hat Lutnick seine Bank als Knotenpunkt für Tethers Geschäfte etabliert und verteidigt den Einsatz von Tether trotz der zunehmenden Kritik aus politischen und regulatorischen Kreisen. Senatorin Elizabeth Warren und andere sehen hierin eine potenzielle Bedrohung der nationalen Sicherheit der USA.
Die Diskussionen um Tether und dessen prominente Nutzer haben auch politische Wellen geschlagen und könnten in bevorstehenden Anhörungen im US-Senat für Zündstoff sorgen. Lutnick, der eng mit der Trump-Administration verbunden ist, hat angekündigt, seine geschäftlichen Beteiligungen abzugeben, um Interessenskonflikte zu vermeiden. Doch Kritiker zweifeln, ob Tether wirklich so transparent ist, wie seine Unterstützer behaupten.
Zusammen mit der neu angekündigten Verlagerung von Tethers Hauptsitz nach El Salvador sowie ihrem möglichen strategischen Comeback in den USA zeigt sich, dass diese digitale Währung nicht nur in Finanzkreisen, sondern auch auf politischer Bühne ein heiß diskutiertes Thema bleibt.