In einer Welt, in der Volatilität nicht als primäres Risiko angesehen wird, sondern vielmehr ein dauerhafter Kapitalverlust vermieden werden soll, ist der Blick auf die Verschuldung eines Unternehmens unerlässlich. So steht auch Tesla regelmäßig im Fokus der Anleger, wenn es um die Frage geht, wie risikoreich das Engagement in die Aktien des Unternehmens ist.
Schulden können als Wachstumsmotor fungieren, doch birgt eine zu hohe Verschuldung auch die Gefahr, dass ein Unternehmen den Gläubigern ausgeliefert ist. Die extremste Konsequenz: Aktionäre gehen leer aus. Ein häufigeres Szenario hingegen ist, dass ein Unternehmen gezwungen ist, zu günstigem Kurs frisches Kapital aufzunehmen, um die Schuldenlast in den Griff zu bekommen. Um die Verschuldung eines Unternehmens einschätzen zu können, ist es entscheidend, die verfügbaren liquiden Mittel in Relation zu seinen Schulden zu betrachten.
Im Fall von Tesla zeigt ein genauerer Blick auf die Bilanz, dass das Unternehmen Ende September 2024 mit Verbindlichkeiten in Höhe von 7,39 Milliarden US-Dollar zu kämpfen hatte – ein Anstieg im Vergleich zum Vorjahr mit 3,70 Milliarden US-Dollar. Demgegenüber stehen allerdings beeindruckende 33,6 Milliarden US-Dollar an liquiden Mitteln, was zu einem Netto-Cash-Polster von 26,3 Milliarden US-Dollar führt.
Zum Jahresende hatte Tesla Verpflichtungen von insgesamt 30,6 Milliarden US-Dollar, die innerhalb eines Jahres fällig sind, sowie weitere 18,6 Milliarden US-Dollar an Langfristverbindlichkeiten. Im Gegenzug besaß Tesla 33,6 Milliarden US-Dollar in bar und Forderungen in Höhe von 3,48 Milliarden US-Dollar im gleichen Zeitraum. Damit übersteigen die Verbindlichkeiten die Summe aus Barvermögen und kurzfristigen Forderungen um 12,0 Milliarden US-Dollar.
Trotz dieser differenzierten Lage gleicht Tesla seine Verpflichtungen mit seinen liquiden Mitteln weitgehend aus, was auf eine solide Finanzlage hinweist. Auch wenn Tesla gelegentlich ins Straucheln geraten könnte, ist die aktuelle Schuldenlast in einem beherrschbaren Rahmen – zumal die Barmittel die Verbindlichkeiten übersteigen. Interessant wird bleiben, wie sich der Gewinn des Unternehmens entwickelt, da ein Rückgang wie der jüngste EBIT-Rückgang von 24% in Zukunft selbst moderate Schulden riskant erscheinen lassen könnte.