07. Januar, 2025

Börse

Tesla verzeichnet Absatzrückgang – Aktie gerät unter Druck

Erstmals seit 2015 fallen Teslas Auslieferungen – Konkurrenz aus China wächst

Tesla verzeichnet Absatzrückgang – Aktie gerät unter Druck
Während Tesla mit stagnierenden Absätzen kämpft, steigerte der chinesische Konkurrent BYD seine Verkäufe reiner E-Autos um 41 Prozent auf 1,76 Millionen Einheiten.

Tesla steht vor einer Zäsur. Zum ersten Mal seit fast einem Jahrzehnt meldet der US-amerikanische Elektroautohersteller einen Rückgang bei den Fahrzeugauslieferungen. 2024 brachte das Unternehmen weltweit 1,79 Millionen Fahrzeuge an die Kunden, das sind 19.355 weniger als im Vorjahr.

Quelle: Eulerpool

Trotz eines Rekordwerts im vierten Quartal mit 495.570 ausgelieferten Einheiten, konnte Tesla die erwarteten 515.000 Fahrzeuge für die letzten drei Monate des Jahres nicht erreichen.

BYD holt auf

Während Tesla mit stagnierender Nachfrage kämpft, zeigt der chinesische Konkurrent BYD ein beeindruckendes Wachstum. Der Hersteller steigerte seine Verkäufe reiner Elektrofahrzeuge um 41 Prozent und erreichte 1,76 Millionen verkaufte Einheiten. Damit nähert sich BYD seinem Rivalen nicht nur, sondern könnte bald zur weltweit meistverkauften Elektroautomarke aufsteigen.

Das Wachstum von BYD hebt sich deutlich von den Rückgängen ab, mit denen europäische Hersteller wie Volkswagen und Nissan in China zu kämpfen haben. Tesla steht damit unter doppeltem Druck: Während es den Heimatmarkt stabilisieren muss, wird der Wettbewerb auf globaler Ebene zunehmend härter.

Markt reagiert empfindlich

An der Börse sorgten die Zahlen für Ernüchterung. Die Tesla-Aktie, die seit der US-Präsidentschaftswahl im November an Fahrt gewonnen hatte, fiel im frühen Handel um rund fünf Prozent.

Quelle: Eulerpool

Die Nähe von Tesla-Chef Elon Musk zum designierten US-Präsidenten Donald Trump hatte zuvor für Optimismus gesorgt, da Anleger mit einer wirtschaftsfreundlichen Politik und möglichen regulatorischen Erleichterungen rechneten.

„Massiv überbewertet“

Analysten sind allerdings weniger optimistisch. Jay Hatfield, CEO von Infrastructure Capital Advisors, bezeichnete die Tesla-Aktie als „massiv überbewertet“. „Die Nachfrage nach Elektrofahrzeugen stagniert, und hin und wieder holt uns die Realität ein, wenn die Zahlen auf den Tisch kommen“, so Hatfield.

Erstmals seit fast einem Jahrzehnt rückläufig: Tesla lieferte 2024 knapp 1,79 Millionen Fahrzeuge aus – 19.355 weniger als im Vorjahr.

Tesla setzt auf autonomes Fahren

Elon Musk sieht Tesla dennoch gut aufgestellt. Er sprach von einer Phase „zwischen zwei Wachstumswellen“ und hob die Bedeutung neuer Technologien wie autonomes Fahren hervor. Im Oktober stellte Tesla einen Prototypen eines Robotaxis ohne Lenkrad und Pedale vor.

Musk hofft, dass regulatorische Lockerungen unter der Trump-Regierung die Einführung solcher Fahrzeuge beschleunigen könnten.

Eine alternde Modellpalette

Doch Kritiker bemängeln Teslas Modellpolitik. Seit Jahren bleibt die Produktpalette weitgehend unverändert. Der kürzlich eingeführte Cybertruck spricht vor allem Nischenkunden an, während BYD und andere Konkurrenten durch eine Vielzahl neuer Modelle Marktanteile gewinnen.

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