09. Oktober, 2024

Wirtschaft

Tesla verhandelt über neue Wasservereinbarung: Ein Balanceakt mit Potenzial

Tesla verhandelt über neue Wasservereinbarung: Ein Balanceakt mit Potenzial

Der US-Elektroautobauer Tesla plant, die Bedingungen seiner Wasserlieferung im Einzugsgebiet des regionalen Wasserverbands Strausberg-Erkner (WSE) neu zu definieren. Im Mittelpunkt dieser Verhandlungen steht die Reduzierung der Wasserliefermenge verbunden mit einer erhöhten Toleranz für Stickstoff- und Biologischem Sauerstoffgehalt im Abwasser. Der Vertrag ist noch nicht finalisiert: Die Zustimmung der Verbandsversammlung, die in Kürze zusammenkommt, steht noch aus. Tesla zeigt Zuversicht, dass dieser Änderungsvertrag die langfristige Wasserversorgung im Verbandsgebiet sichern wird. Der Entwurf sieht eine Reduzierung der Trinkwasserlieferung um 400.000 Kubikmeter pro Jahr vor, was die Jahresmenge auf 1,4 Millionen Kubikmeter beschränkt. Diese Einsparung soll durch das vollständige Recycling von Abwasser innerhalb der Tesla-Anlagen ermöglicht werden, was die Abwasserzusammensetzung hin zu mehr sanitärähnlichen Verhältnissen ändert. In puncto Abwasserqualität sollen die Grenzwerte für "Stickstoff Gesamt" auf 100 Milligramm pro Liter verdoppelt und für "Biologischem Sauerstoffbedarf" auf 450 Milligramm pro Liter angehoben werden. Tesla betont, dass diese Werte nach wie vor unter den im Verbandsgebiet gesetzlich zulässigen Obergrenzen liegen. Parallel dazu hat sich eine Bürgerinitiative formiert, die die Einbindung der Kommunalparlamente in solche bedeutenden Vertragsänderungen fordert. Berichte in den Medien, darunter "Stern" und RTL, deuten an, dass Tesla vermeintlich versucht, mit diesen neuen Vertragsbedingungen bestimmte Regionale Auflagen im Trinkwasserschutz zu umgehen. Im vergangenen April haben sich die 16 Gemeinden des Wasserverbands WSE darauf verständigt, vorerst keine Entscheidung über einen Stopp der Abwasserentsorgung zu treffen. Problematisch bleibt, dass Tesla nach wie vor die festgelegten Abwassergrenzwerte, insbesondere für refraktären Phosphor und Gesamtstickstoff, wesentlich überschreiten soll. Der Wasserverbrauch von Tesla liegt eigenen Angaben zufolge unter dem Branchendurchschnitt, dennoch bleibt die Wassernutzung seit der Errichtung der Fabrik ein umstrittenes Thema, zumal Teile des Werks in einem Wasserschutzgebiet angesiedelt sind.