Der US-Elektroautobauer Tesla steht derzeit in Verhandlungen mit dem Wasserverband Strausberg-Erkner, um die Vertragsbedingungen zur Wasserlieferung und Abwasserbehandlung anzupassen. In einem kürzlich eingereichten Änderungsvertrag plant Tesla, die Trinkwasserlieferungen um 400.000 Kubikmeter zu reduzieren, was zu einer neuen jährlichen Obergrenze von 1,4 Millionen Kubikmetern führt. Dies wird möglich, weil das Unternehmen angibt, sein Abwasser vollständig intern recyceln zu können, wodurch sich die Struktur hin zu sanitär geprägtem Abwasser verändert. Zudem sollen im neuen Vertrag die Grenzwerte für Abwasserstoffe angehoben werden: Für den Gesamtstickstoff strebt Tesla eine Verdopplung auf 100 Milligramm pro Liter an, während der Wert für biologischen Sauerstoff von bisher 300 auf 450 Milligramm pro Liter steigen soll. Tesla betont, dass diese angepassten Werte weiterhin unter den im Verbandsgebiet geltenden Grenzen liegen. Gleichzeitig äußert sich die lokale Bürgerinitiative kritisch zu den Vorhaben und betont die Notwendigkeit, die kommunalen Parlamente in die Entscheidungsprozesse derart weitreichender Vertragsänderungen einzubeziehen. Kritikpunkte beziehen sich insbesondere auf die bisherige Praxis, dass Tesla mehrfach die Grenzwerte für abgeleitete Schadstoffe überschritten haben soll. Besonders hervorgehoben wurden hierbei Phosphor- und Stickstoffverbindungen. Der Umgang mit Wasser ist für Tesla seit dem Bau der Fabrik in Brandenburg ein umstrittenes Thema, da ein Teil des Geländes in einem Wasserschutzgebiet liegt. Die Diskussion über die Wassernutzung und deren Auswirkungen birgt weiterhin Brisanz, während die Verbände eine Entscheidung über die zukünftige Wasserversorgung vertagt haben.