14. März, 2025

Wirtschaft

Tesla unter Druck: Scharfe Kritik der IG Metall wegen Umgangs mit Krankmeldungen

Tesla unter Druck: Scharfe Kritik der IG Metall wegen Umgangs mit Krankmeldungen

Die laufenden Auseinandersetzungen um das Tesla-Werk in Grünheide haben nun einen neuen Höhepunkt erreicht: Die Gewerkschaft IG Metall erhebt Vorwürfe gegen den Automobilhersteller, seine Belegschaft einzuschüchtern. Kern der Kritik ist der Umgang des Unternehmens mit Krankschreibungen. Ein Sprecher der IG Metall erklärte, dass Tesla Krankschreibungen rückwirkend anzweifeln und von den betroffenen Beschäftigten die Offenlegung von Diagnosen sowie die Entbindung der Ärzte von der Schweigepflicht verlangen würde. Eine Stellungnahme des Unternehmens blieb bisher aus, während die Berichterstattung im „Handelsblatt“ die Aufmerksamkeit auf dieses Thema lenkte.

Konkrete Anschuldigungen beinhalten das Einbehalten von Löhnen im Krankheitsfall. Beschäftigte seien mehrfach mit der Behauptung konfrontiert worden, irrtümlich zu viel Gehalt erhalten zu haben. Diese angeblichen „Überbezahlungen“ sollten durch die Unterzeichnung von Aufhebungsverträgen bereinigt werden, äußerte die Gewerkschaft. IG Metall-Bezirksleiter Dirk Schulze bekräftigt die Vorwürfe, indem er diese Maßnahmen als „unzulässige Einschüchterungen“ bezeichnet. Die dadurch verursachten Rechtsstreitigkeiten hätten stark zugenommen; Mitglieder der Gewerkschaft benötigten bei Tesla in Grünheide den Rechtsschutz etwa 21-mal häufiger als im Durchschnitt.

Tesla-Gründer Elon Musk hatte bereits zuvor den hohen Krankenstand in Grünheide thematisiert und kritisiert. Auch unangekündigte Besuche von Führungskräften bei erkrankten Mitarbeitern stießen auf scharfe Kritik seitens der Gewerkschaft, die diese Praxis als weiteren Einschüchterungsversuch wertet.