In der gigantischen Gigafactory von Tesla in Shanghai bewegen sich gelb-rote Roboterarme mit bewundernswerter Präzision und Geschwindigkeit. Sie setzen die neuesten Modelle der Elektrofahrzeuge zusammen, bevor sie mit einem makellosen weißen Lack überzogen werden. Diese Fabrik, die vollständig in ausländischem Besitz ist, spielt eine zentrale Rolle in Elon Musks globaler Expansionsstrategie, da sie die Hälfte der bekannten Tesla-Elektrofahrzeuge produziert. Doch genau hier droht eine neue Herausforderung: Donald Trump.
Trump, der regelmäßig mit Musk in seinem Mar-a-Lago-Club diniert, steht kurz davor, einen umfassenden Handelskrieg mit China zu entfachen. Während seiner Kampagne hatte er angedroht, Importe aus China mit Zöllen von bis zu 60 Prozent zu belegen. In der vergangenen Woche ergänzte er diese Drohung um zusätzliche 10 Prozent, falls China den Schmuggel von Fentanyl nicht eindämme.
Diese Spannungen könnten die aufstrebende Freundschaft zwischen Musk und Trump auf eine harte Probe stellen. Laut Dexter Roberts vom Atlantic Council, sind Musks Unternehmen stark auf China angewiesen, insbesondere bei der Produktion von Lithiumbatterien und grünen Energietechnologien. Ein wütendes China, das seine Unzufriedenheit an Tesla auslässt, wäre für Musk eine wahre Katastrophe.
Trotz dieser Differenzen spielen Musk und Trump in der amerikanischen Politik eine bedeutende Rolle. Musk, der kräftig in Trumps Kampagne investiert hat, wurde nach dessen Wahlsieg am 5. November zum Mitvorsitzenden des neu geschaffenen Ministeriums für Regierungseffizienz ernannt. Dieses soll bürokratische Hürden abbauen und überflüssige Ausgaben kürzen. Doch die Chinafrage bleibt ungelöst. Experten fragen sich, ob diese unterschiedliche Herangehensweise letztlich zu einem Bruch der Beziehung führen könnte.