Die Aktie von Tesla erlitt einen Rückschlag, nachdem das Unternehmen niedrigere Auslieferungszahlen als erwartet bekanntgab. Der Elektrofahrzeughersteller verzeichnete 495.570 Auslieferungen und verfehlte damit die Erwartungen von 506.673. Auch wenn Tesla nur knapp über 2 % unter den Prognosen blieb, erscheinen diese Zahlen angesichts der Rekordausschläge chinesischer Automobilhersteller weniger beeindruckend.
Zu diesen führenden chinesischen EV-Unternehmen gehören NIO, XPeng und Li Auto, die im Dezember Rekordzahlen bei den Auslieferungen melden konnten. Ihre Steigerungsraten lagen zwischen 15 % und 30 %. Auch wenn einige Hersteller ihre Jahresziele verpassten, konnten beinahe alle durch einen Lieferanstieg gegen Jahresende profitieren. Für Tesla bedeutet dies verstärkte Konkurrenz im chinesischen Markt, eine Herausforderung, die für das US-Unternehmen nicht neu ist. Der Wettbewerb wird zusätzlich durch die erhebliche staatliche Unterstützung für lokale Anbieter in China befeuert.
Für Investoren dürfte erfreulich sein, dass sich die Tesla-Aktie nun mehr an den Geschäftszahlen als an politischen Gegebenheiten orientiert. Dies unterstützt die Preisfindung, auch wenn die Aktie trotz des heutigen Rücksetzers weiterhin auf einem hohen Niveau bleibt. Doch Vorsicht ist geboten für jene, die Tesla skeptisch gegenüberstehen: Die Einflussnahme Elon Musks auf die Regierung könnte nach dem Amtsantritt von Donald Trump von Bedeutung sein.
Im weiteren Verlauf des Jahres könnte Tesla vor allem im Hinblick auf die Entwicklung der Batterie-Technologie die Preise für Modelle wie das Model Y und Model 3 senken. Zudem ist mit Fortschritten im Bereich Autonomes Fahren zu rechnen, falls Musk die Regulierungsbehörden zu einem Umdenken bewegen kann, insbesondere angesichts der Bedrohung durch chinesische Entwicklungen in der KI. Angesichts des technologischen Fortschritts Chinas im Bereich autonomes Fahren besteht das Risiko, dass Tesla seine Wachstumschancen in China verlieren könnte.
Dan Ives, Analyst bei Wedbush Securities, ist der Ansicht, dass Teslas Zukunft weniger durch die Auslieferungszahlen als vielmehr durch seine Führungsrolle bei autonomen Technologien bestimmt wird. Der Fokus liege auf der KI, die auch in 2025 für US-Unternehmen im Mittelpunkt stehen wird. Wir sind optimistisch bezüglich Teslas Fähigkeiten, in diesem Bereich eine Vorreiterrolle einzunehmen, sofern die regulatorischen Beschränkungen gelockert werden. Tesla bleibt einer der Favoriten unter Hedgefonds, doch Analysten sehen in bestimmten KI-Aktien ein größeres Potenzial für hohe Renditen in kürzerer Zeit.