Die Tesla-Führung prüft einen Stellenabbau in seinem europäischen Vorzeigewerk in Grünheide, wobei Gerüchte über den Wegfall von 3000 Arbeitsplätzen von Unternehmensseite ausdrücklich dementiert wurden. CEO Elon Musk sieht sich angesichts einer Marktschwäche für Elektrofahrzeuge und rückläufiger globaler Verkäufe dazu veranlasst, mehr als 10 Prozent der Belegschaft abzubauen, wie aus einer internen E-Mail hervorgeht. Eine offizielle Erklärung des Unternehmens betont die Notwendigkeit einer gestrafften Organisation, um den langfristigen Firmenerfolg sicherstellen zu können.
Die Anzahl der möglicherweise betroffenen Stellen am deutschen Standort bleibt indes ungewiss. Das Werk, in welchem momentan mehr als 12 000 Mitarbeiter beschäftigt sind, steht zudem aufgrund anderer Vorkommnisse im Fokus: Die Diskussion um eine mögliche Erweiterung der Produktionsstätte hatte bereits für gesellschaftlichen Disput gesorgt, ebenso wie ein kürzlicher Vorfall, bei dem die Stromversorgung der Fabrik durch eine kriminelle Handlung temporär unterbrochen wurde. Musk selbst hatte bei einem Besuch im März die Ambitionen zur Erweiterung der Produktionskapazitäten bekräftigt.
Der Widerstand einiger Umweltaktivisten bleibt bestehen, die seit Monaten gegen die Präsenz des E-Auto Pioniers in der Region protestieren. Die Herausforderungen für Tesla potenzieren sich durch einen verschärften Wettbewerb und Preisdruck, insbesondere auf dem chinesischen Markt. Das spiegelt sich auch in den jüngsten Absatzzahlen wider: Im ersten Quartal hat Tesla weltweit knapp 387 000 Fahrzeuge ausgeliefert – was einen unerwarteten Rückgang im Jahresvergleich darstellt. Diese Entwicklung fügt sich in eine Reihe von Bedenken bezüglich des Wachstumstempos im Segment der Elektromobilität ein.