16. März, 2025

Unternehmen

Tesla im freien Fall: Warum die Aktie weiter abstürzt

Ein früher Tesla-Bulle warnt: Der Kursverfall ist noch nicht vorbei.

Tesla im freien Fall: Warum die Aktie weiter abstürzt
Tesla-Aktie im freien Fall: Seit Dezember hat der Kurs fast 50 % verloren – Investoren wie Ross Gerber warnen vor weiteren Einbrüchen.

Die Tesla-Aktie hat seit Dezember fast die Hälfte ihres Werts verloren, doch für einige Analysten ist das Ende der Talfahrt noch nicht in Sicht.

Der frühere Tesla-Bulle und Investor Ross Gerber, der bereits im Februar einen dramatischen Einbruch voraussagte, bleibt bei seiner pessimistischen Einschätzung.

Quelle: Eulerpool

Was steckt hinter dem Absturz – und was müsste passieren, damit Tesla sich erholt?

Tesla unter Druck: Ein Mix aus Wirtschaft, Politik und Marktproblemen

Die nackten Zahlen sprechen für sich: Seit Dezember hat Tesla fast 50 % an Wert verloren, und laut Gerber könnte der Kurs weiter auf 150 Dollar pro Aktie absinken.

Quelle: Eulerpool

Seine Begründung: Das Unternehmen kämpft nicht nur mit sinkenden Verkaufszahlen und schwindenden Margen, sondern auch mit strategischen Problemen.

Die wichtigsten Faktoren:

  • Schwächelnde Absatzzahlen: Tesla konnte 2024 nur noch 2,04 Dollar Gewinn pro Aktie verbuchen – ein Rückgang von 52 % im Vergleich zum Vorjahr. Analysten erwarten für 2025 nur leichte Erholungen auf 2,75 Dollar pro Aktie, was für das hoch bewertete Unternehmen ein Problem darstellt.
  • Politische Kontroversen: Elon Musks zunehmend polarisierende politische Aussagen und sein Auftreten auf der Bühne der US-Innenpolitik haben das Image von Tesla in Mitleidenschaft gezogen. Besonders unter liberalen Kunden in den USA und Europa gibt es Absetzbewegungen von der Marke.
  • Gebremste Wachstumsperspektiven: Tesla wächst nicht mehr im früheren Tempo, und neue Modelle oder technologische Innovationen lassen auf sich warten. In einem Markt, der immer kompetitiver wird, fehlt dem Unternehmen eine klare Strategie zur Differenzierung.

Zu teuer trotz Kurssturz? Das Bewertungsproblem von Tesla

Trotz der massiven Verluste ist Tesla aus Sicht vieler Investoren noch immer überbewertet. Das Unternehmen wird mit dem 65-fachen des prognostizierten Gewinns gehandelt – mehr als das Dreifache des S&P-500-Durchschnitts.

Zum Vergleich: Nvidia, eines der am stärksten wachsenden Tech-Unternehmen, wird mit dem 20-fachen der prognostizierten Gewinne bewertet. Zudem erwartet der Markt für Nvidia ein Umsatzwachstum von 75 % im laufenden Jahr – ein Kontrast zu Tesla, dessen Verkaufsprognosen zum zweiten Mal in Folge gesenkt wurden.

Gerber fasst es so zusammen: „Als traditioneller Investor macht das keinen Sinn. Selbst nach dem Kursrutsch bleibt Tesla im Vergleich zu anderen Aktien überbewertet.“

Der Gebrauchtwagenmarkt als neues Tesla-Problem

Ein weiteres Problem für Tesla ist der eigene Erfolg: Die Fahrzeuge gelten als langlebig und zuverlässig – und genau das wird nun zum Nachteil.

  • Sinkende Nachfrage nach Neuwagen: Viele Tesla-Fahrer behalten ihre Fahrzeuge länger, weil es kaum technologische Gründe gibt, sie gegen ein neues Modell auszutauschen.
  • Überangebot an Gebrauchtwagen: Die Preise für gebrauchte Teslas fallen rapide. Dadurch werden Neuwagen unattraktiver, weil Käufer lieber auf günstigere, kaum gebrauchte Modelle zurückgreifen.
  • Inflationsdruck auf Konsumenten: In einem wirtschaftlich unsicheren Umfeld sind viele Käufer preisbewusster – und gebrauchte E-Autos mit niedrigeren Preisen schaden dem Neuwagengeschäft.

Was müsste passieren, damit Tesla sich erholt?

Laut Gerber gibt es nur eine realistische Möglichkeit, dass sich Tesla von seinem Kursverfall erholt: Das Unternehmen muss seine Gewinne deutlich steigern.

Das Problem: Der Markt glaubt nicht, dass Tesla das kurzfristig schaffen kann. Die Analystenschätzungen für 2025 sind unsicher, und ohne ein deutliches Wachstum im operativen Geschäft könnte die Aktie noch weiter nachgeben.

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