Die jüngsten Entwicklungen bei Tesla lassen die Anleger aufhorchen: Zum ersten Mal seit über einem Jahrzehnt verzeichnet der Elektroauto-Pionier einen Rückgang der jährlichen Verkaufszahlen. Obwohl die Aktie dank der postiven Erwartungshaltung gegenüber Elon Musks Nähe zu Donald Trump nach dessen Wahlsieg gefeiert wurde, konnten die jüngsten Zahlen die Euphorie nicht stützen. Im vierten Quartal stiegen Teslas globale Fahrzeugverkäufe um 2,3 Prozent, begünstigt durch Anreize wie zinsfreie Finanzierung und kostenlose Ladeoptionen. Trotz dieser Maßnahmen gelang es dem in Austin, Texas, ansässigen Unternehmen nicht, den verhaltenen Start ins Jahr 2024 auszugleichen. Insgesamt wurden von Oktober bis Dezember 495.570 Fahrzeuge verkauft, was die jährliche Gesamtzahl auf 1,79 Millionen Fahrzeuge anhebt. Dies bedeutet jedoch einen Rückgang von 1,1 Prozent im Vergleich zu den 1,81 Millionen verkauften Fahrzeugen im Jahr 2023. Der unerwartete Verkaufsrückgang seit 2011 lässt Fragen zur künftigen Entwicklung aufkommen. Insbesondere belastet der Preisverfall der Fahrzeuge im vierten Quartal, der von Analysten auf rund 41.000 USD, den niedrigsten Stand seit vier Jahren, geschätzt wird, die Erwartungen an das Ergebniss am 29. Januar. Dies führte dazu, dass die Tesla-Aktie am Donnerstag um mehr als 7 Prozent fiel. Musks großzügige Spenden von über 250 Millionen USD an Trumps Wahlkampagne und seine Anwesenheit im Mar-a-Lago-Resort weisen auf enge Verbindungen hin. Seit der Wahl ist die Aktie aufgrund der Hoffnung, die neue Administration könnte die Vorschriften für Elektrofahrzeuge vereinfachen, um über 50 Prozent gestiegen. Während Tesla 2022 ein jährliches Wachstum von 50 Prozent in Aussicht stellte, erwiesen sich ein veraltetes Modellangebot und der gestiegene Wettbewerb in China, Europa und den USA als Hindernisse. Analysten weisen darauf hin, dass in den USA viele frühe Technologieanwender bereits Elektrofahrzeuge besitzen, während Mainstream-Käufer Bedenken hinsichtlich Reichweite, Preis und Ladeinfrastruktur haben. Die Lieferzahlen des vierten Quartals lagen tausende Fahrzeuge unter den Erwartungen der Wall Street. Analysten hatten mit 498.000 verkauften Fahrzeugen gerechnet. Frühjahrsrabatte trugen zur Reduzierung der bisher führenden Gewinnmargen des Unternehmens bei. Der Wettbewerb durch etablierte und neue Automobilhersteller nimmt ebenfalls zu. Daniel Ives von Wedbush sieht dennoch Potenzial in der Aktie, basierend auf Teslas Vision autonomer Fahrzeuge und KI-Technologien, und empfiehlt den Kauf trotz der aktuellen Herausforderungen.