Tesla hat seine Anleger in den vergangenen Jahren auf eine beispiellose Achterbahnfahrt mitgenommen. Der Aktienkurs des Elektrofahrzeugpioniers ist derzeit 36 Prozent unter seinem bisherigen Höchststand. Dennoch konnte die Aktie in den letzten fünf Jahren beeindruckende Gewinne von 1.520 Prozent verbuchen, was eine Investition von 10.000 US-Dollar in beachtliche 162.000 US-Dollar verwandelt hätte.
Angeführt von der charismatischen Unternehmerpersönlichkeit Elon Musk, erfährt Tesla in der Investment-Community momentan großen Zuspruch. Seit Ende April hat die Aktie um 84 Prozent zugelegt. Doch beim Investieren gilt weiterhin der langfristige Ansatz. Wohin wird sich Tesla in den nächsten fünf Jahren entwickeln?
Historisch betrachtet war Tesla für sein rasantes Wachstum bekannt. Der Erfolg basiert auf dem großen Interesse an seinen Elektrofahrzeugen, den Premiumpreisen und Kostenvorteilen in der Produktion, die zu steigenden Gewinnen führten. Allerdings hat sich das wirtschaftliche Umfeld in den letzten Jahren verändert. Höhere Zinsen machen den Kauf eines Tesla weniger erschwinglich, da die monatlichen Ratenzahlungen für Verbraucher steigen. Dies führte zu einem marginalen Umsatzwachstum von lediglich drei Prozent im letzten Quartal des Vorjahres, gefolgt von weiteren drei Prozent in der ersten Hälfte dieses Jahres.
Zusätzlich verschärft der zunehmende Wettbewerb die Lage. Traditionelle Automobilhersteller investieren in ihre eigenen Elektrofahrzeuge, und besonders in China greifen Verbrauchern zu günstigeren Alternativen. Um wettbewerbsfähig zu bleiben, musste Tesla zahlreiche Preissenkungen vornehmen, was die Gewinnmargen belastet.
Trotz des Rückgangs bleibt Tesla eine Aktie mit einer hohen Bewertung und notiert beim Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 73. In den letzten fünf Jahren lag das durchschnittliche KGV bei 312, was einiges Interesse wecken könnte. Dennoch bleibe ich skeptisch.
Ein herausragender Punkt bleibt die Markterwartung an Tesla und die Innovationskraft von Elon Musk. Der bevorstehende Robotaxi-Event am 10. Oktober könnte möglicherweise Durchbrüche in der vollautonomen Fahrtechnologie versprechen, was für das Unternehmen eine gänzlich neue Umsatzquelle eröffnen könnte.
Sollte Tesla in der Lage sein, diese Technologie einem breiten Publikum zugänglich zu machen, könnte ein globaler Fahrdienst à la Uber entstehen, der ausschließlich aus autonomen Fahrzeugen bestünde. Für Verbraucher könnte das bedeuten, dass Fahrdienste deutlich günstiger werden, während Tesla gleichzeitig ein lukratives neues Geschäftsfeld erschließt.
Dennoch bleiben etliche Unklarheiten. Auch wenn Musk mit überzeugenden Informationen aufwartet, sind die regulatorischen und technischen Hürden enorm. Verbraucher könnten auch weiterhin zögerlich sein, um ihre täglichen Fahrten diesen Fahrzeugen anzuvertrauen. Tesla bleibt vorerst der innovative Autobauer, gerät jedoch zunehmend unter Druck durch die Konkurrenz.
In Summe bleibt das Unternehmen ein bemerkenswerter Akteur, der die Automobilindustrie revolutioniert hat. Dennoch ist die derzeitige Bewertung zu hoch, was das Potenzial für eine Unterperformance im Vergleich zum Nasdaq Composite Index in den nächsten fünf Jahren wahrscheinlich macht.