22. November, 2024

Security

Terrorverdächtiger Tadschike spähte möglicherweise Kölner Dom und Stephansdom in Wien aus

Terrorverdächtiger Tadschike spähte möglicherweise Kölner Dom und Stephansdom in Wien aus

Ein 30-jähriger Tadschike, der kürzlich im Rahmen eines Terroralarms in Wesel festgenommen wurde, steht im Verdacht, den Kölner Dom ausgespäht zu haben. Sicherheitskreise bestätigten, dass er sich vor Ort aufgehalten habe. Des Weiteren wird vermutet, dass eine weitere Zielgruppe der Gruppe der Stephansdom in Wien gewesen sei.

Die Sicherheitskreise gehen davon aus, dass es sich bei dieser Gruppe um eine Terrorzelle des Islamischen Staates, genauer gesagt um seinen regionalen Ableger "Provinz Khorasan" (ISPK), handeln könnte. Dieser tritt in Konkurrenz zu den islamistischen Taliban in Afghanistan auf. Die Zeitung "Kölner Stadt-Anzeiger" hatte zuvor entsprechend berichtet.

Allerdings können die Sicherheitsbehörden bislang nicht bestätigen, dass der 30-jährige Mann auch Kontaktmann einer im Juli festgenommenen mutmaßlichen IS-Terrorzelle war, wie bisher vermutet wurde.

Am Heiligabend durchsuchte die Polizei eine Wohnung in Wesel mit Unterstützung von Spezialeinheiten und nahm fünf Männer in Gewahrsam. Während vier von ihnen später freigelassen wurden, wurde der 30-jährige Tadschike "zur Gefahrenabwehr in Gewahrsam" genommen. Das Verwaltungsgericht in Oberhausen bestätigte den bis zum 7. Januar verhängten Langzeitgewahrsam für den Mann als rechtmäßig.

Die Sicherheitsbehörden hatten Hinweise auf einen möglichen Anschlagsplan einer islamistischen Gruppe erhalten, die sich auf das Silvesterfest bezog. In Österreich wurden vier Personen im Zusammenhang mit Ermittlungen gegen ein islamistisches Netzwerk festgenommen.

Schon im Juli 2022 hatte die Bundesanwaltschaft in Nordrhein-Westfalen eine mutmaßliche islamistische Terrorzelle aufgedeckt und sieben Verdächtige festgenommen. Diese Männer, deren Ursprung ebenfalls größtenteils in Tadschikistan liegt, werden beschuldigt, Anschläge in Deutschland geplant und die Terrororganisation Islamischer Staat unterstützt zu haben. Des Weiteren sollen sie Mitglieder des IS-Ablegers "Islamischer Staat Provinz Khorasan" (ISPK) gewesen sein.

Bereits 2019 hatten tadschikische IS-Terroristen in Neuss bei Düsseldorf geplant, einen Islamkritiker zu ermorden. Aufgrund von langwierigen Beobachtungen durch die Polizei konnten Spezialkräfte den Anschlag jedoch verhindern.

Das Oberlandesgericht Düsseldorf verurteilte im Jahr 2022 fünf Männer aus Tadschikistan zu Gefängnisstrafen zwischen knapp vier und neuneinhalb Jahren. Die Tadschiken waren 2015 nach Deutschland gekommen und hatten im Jahr 2019 eine Terrorzelle des IS gegründet. Ihre Verurteilung wurde in diesem Jahr vom Bundesgerichtshof bestätigt.