Ein geplanter Terroranschlag, der das Potenzial hatte, hunderte Menschenleben zu fordern, wurde in letzter Minute vereitelt. Die österreichischen Behörden stehen vor einem beunruhigenden Fall von Radikalisierung und terroristischer Bedrohung.
Wir berichteten bereits:
Ein 19-jähriger Mann, Beran A., hat gestanden, einen Anschlag auf eines der Taylor-Swift-Konzerte in Wien geplant zu haben. Die drei Konzerte, die diese Woche in der österreichischen Hauptstadt stattfinden sollten, wurden aus Sicherheitsgründen abgesagt.
Der Hintergrund des Verdächtigen
Beran A., ein österreichischer Staatsbürger mit nordmazedonischen Wurzeln, arbeitete bis Ende Juli in einem Edelstahlwerk in Ternitz, südlich von Wien. Dort hatte er Zugang zu Chemikalien, die er offenbar für den Bau einer Bombe nutzen wollte.
Bei der Durchsuchung seines Hauses fanden die Ermittler neben funktionsfähigem Sprengstoff auch Messer, Macheten und 21.000 Euro Falschgeld. Besonders besorgniserregend: Der Bombenbau war bereits weit fortgeschritten. A. hatte Zugriff auf zwölfprozentiges Wasserstoffperoxid, ein Ausgangsmaterial für hochexplosiven Sprengstoff.
Die geplante Tat und die Verbindungen zum IS
Im Juli dieses Jahres legte A. einen Treueschwur auf die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) ab und offenbarte damit seine radikalisierte Gesinnung.
Die Ermittler des Direktorats für Staatsschutz und Nachrichtendienst (DSN) beschreiben ihn als „klar radikalisiert“ und mit der festen Überzeugung, „ungläubige Menschen“ töten zu müssen.
Sein Plan: Einen Anschlag vor dem Stadion zu verüben, in dem Taylor Swift vor mehr als 60.000 Menschen auftreten sollte.
Mitbeschuldigter und die Frage nach Komplizen
Zusammen mit Beran A. wurde auch der 17-jährige Luca K. festgenommen, ein langjähriger Freund des Hauptverdächtigen. Luca K., ebenfalls ein österreichischer Staatsbürger, arbeitete für ein Unternehmen, das Dienstleistungen rund um die Konzerte im Stadion durchführen sollte.
Sein Anwalt bestreitet jedoch jegliche Verwicklung in die Anschlagspläne und behauptet, sein Mandant habe nichts von der Radikalisierung seines Freundes gewusst. Allerdings waren den Behörden auch bei ihm bereits radikale Tendenzen bekannt.
Die Rolle des Blaulichts und die geplante Durchführung
Eine besonders erschreckende Entdeckung der Ermittler war die Anbringung eines Blaulichts am Fahrzeug von Beran A. Es wird vermutet, dass dieses Blaulicht dazu dienen sollte, sich Zugang zum Konzertgelände zu verschaffen, indem sie sich als Polizisten ausgaben.
Diese perfide Methode zeigt die Entschlossenheit und die fortgeschrittene Planung der Tatverdächtigen.
Propagandamaterial und der Weg zur Radikalisierung
Auch bei Luca K. wurde Propagandamaterial des IS und der Terrororganisation Al-Kaida gefunden. Die beiden Verdächtigen besuchten regelmäßig eine Moschee, die für ihre islamistischen Inhalte bekannt ist.
Diese Entdeckungen zeichnen ein erschreckendes Bild einer schleichenden, aber tiefgreifenden Radikalisierung.