Der Betreiber der schwer beschädigten Atomruine Fukushima Daiichi, Tepco, unternimmt einen neuen Vorstoß zur Probeentnahme von geschmolzenem Brennstoff. Ein erster Versuch scheiterte kürzlich aufgrund unzureichender Vorbereitungen. Nun versicherte Tepco, dass die Rohre diesmal korrekt installiert sind, um ein Bergungsgerät in Reaktor 2 einzuführen.
Am 11. März 2011 führten ein schweres Erdbeben und ein gewaltiger Tsunami zu Kernschmelzen in den Reaktoren 1, 2 und 3 der Anlage. Schätzungsweise 880 Tonnen zerstörter Brennelemente stellen eine immense Herausforderung für die Stilllegung des Atomkraftwerks dar, die noch Jahrzehnte andauern wird.
Japanische Medien berichten, dass Tepco plant, mit einem speziellen teleskopartigen Gerät weniger als drei Gramm des geschmolzenen Brennstoffs aus Block 2 zu bergen. Es wird etwa zwei Wochen dauern, bis das Gerät den Brennstoff im Sicherheitsbehälter erreicht und entnimmt. Dennoch wurde noch keine umfassende Strategie für die vollständige Bergung der geschmolzenen Brennelemente beschlossen.
Während die beschädigten Reaktoren weiterhin gekühlt werden müssen, hatte Japan vor einem Jahr trotz massiver Proteste begonnen, gefiltertes und verdünntes Kühlwasser ins Meer zu leiten. Ein eigens gebauter Tunnel erstreckt sich dafür einen Kilometer in den Pazifischen Ozean.
Diese umstrittene Maßnahme wurde mit Platzmangel für die riesigen Wassermengen in den Tanks begründet. Ohne diese Maßnahme würden die Stilllegungsarbeiten behindert und Lecks bei erneuten Erdbeben könnten auftreten. Die Entsorgung des Kühlwassers wird voraussichtlich etwa 30 Jahre in Anspruch nehmen.