Die chinesische Technologiefirma Tencent und die Gründerfamilie Guillemot von Ubisoft ziehen die Gründung eines neuen Unternehmens in Betracht, das ausgewählte Vermögenswerte der französischen Videospielfirma umfassen könnte. Ziel dieses Vorhabens ist es, den Wert von Ubisoft zu steigern und das Geschäft von Tencent außerhalb Chinas auszubauen.
Derzeit prüfen die Beteiligten, welche Vermögenswerte in die neue Einheit eingebracht werden sollen und welche Bewertung diese erhalten könnten. Nach Fertigstellung der Verhandlungen könnte Tencent einen Anteil an dem neuen Unternehmen erwerben, was der Firma mehr Einfluss auf einige von Ubisofts geistigen Eigentümern bescheren könnte.
Da die Gespräche noch im Gange sind, gibt es bislang keine endgültigen Entscheidungen. Vertreter von Tencent lehnten eine Stellungnahme ab, während ein Ubisoft-Sprecher auf eine frühere Ankündigung vom 9. Januar verwies, in der das Unternehmen erklärte, Berater zur Ermittlung verschiedener Optionen zur Wertsteigerung ernannt zu haben. Bis zum Abschluss dieser Überprüfung werde es keine weiteren Kommentare geben.
Berichte zufolge loteten Tencent und die Guillemot-Familie bereits aus, wie der Wert von Ubisoft gesteigert werden könnte, nachdem der Aktienkurs des Unternehmens stark gesunken war. Ein vollständiger Aufkauf stand dabei ebenfalls zur Diskussion. Gemäß Ubisofts Jahresbericht hielten Tencent und die Guillemot-Familie am 31. März 25,4% des Aktienkapitals und 29,6% der Stimmrechte.
Ubisofts Aktienwert ist in den letzten zwölf Monaten fast um 50% gefallen, was die Marktkapitalisierung auf etwa 1,6 Milliarden Dollar reduziert hat. Darüber hinaus hat Ubisoft die Veröffentlichung seines Spiels „Assassin’s Creed Shadows“ mehrfach verschoben, zuletzt auf den 20. März.