22. Dezember, 2024

Unternehmen

Phishing-Razzia: Temu-Nutzer im Visier

Vom Phishing bis zur Datenkrake: Die Schattenseiten des Temu-Booms. Kunden und Datenschützer schlagen Alarm.

Phishing-Razzia: Temu-Nutzer im Visier
Nichts ist umsonst, schon gar nicht bei Temu. Phishing-Angriffe tarnen sich als verlockende Deals.

Inmitten des beispiellosen Aufstiegs von Temu, der chinesischen Shopping-App, die den europäischen Markt im Sturm erobert hat, offenbart sich eine dunklere Seite des Online-Handels.

Betrüger haben das schnell wachsende Interesse an der Plattform erkannt und eine Welle von Phishing-Attacken und gefälschten Websites ins Leben gerufen, die darauf abzielen, unvorsichtige Käufer in ihre Fallen zu locken. Doch nicht nur extern drohen Gefahren – auch die App selbst steht wegen ihrer datenhungrigen Praktiken in der Kritik.

Gefälschte Gewinnbenachrichtigungen

Das Vorgehen der Betrüger ist ausgeklügelt und zielt darauf ab, die Gier nach Schnäppchen auszunutzen. Mit täuschend echten E-Mails, die vermeintliche Gewinne versprechen, werden Nutzer auf gefährliche Websites gelockt, die persönliche Daten abgreifen. Die Fälschungen sind oft schwer von echten Benachrichtigungen zu unterscheiden, was die Gefahr erhöht, in die Falle zu tappen.

Eine Flut gefälschter Domains

Die Popularität von Temu hat zu einer regelrechten Explosion an gefälschten Domains geführt. Sicherheitsexperten von Check Point haben innerhalb von drei Monaten 800 neue Websites entdeckt, die den Namen „Temu“ tragen, viele davon kaum vom Original zu unterscheiden. Diese Seiten dienen oft als Köder, um Nutzer zu betrügen oder Malware zu verbreiten.

TikTok als Einfallstor für Betrüger

Auch auf sozialen Plattformen wie TikTok nutzen Betrüger den Temu-Hype aus. Sie locken mit vermeintlichen Gutscheinen und Gratisprodukten, die nur über spezielle Links erhältlich sind. Diese Masche zielt darauf ab, Nutzer dazu zu bringen, unbemerkt bösartige Software herunterzuladen oder persönliche Daten preiszugeben.

Die App als „potenzielle Wanze“

Neben den externen Bedrohungen ruft auch Temus Umgang mit Nutzerdaten Bedenken hervor. Die App verlangt Zugriff auf eine Vielzahl persönlicher Informationen, darunter Kamera, Mikrofon und Adressbuch. Datenschutzexperten warnen vor den Risiken dieser Praktiken und stufen die App als datenhungrig ein. Temu beteuert, die Sicherheit der Nutzerdaten sei von höchster Priorität, doch Kritiker bleiben skeptisch.

Vorsichtsmaßnahmen für Temu-Nutzer

Angesichts dieser Risiken raten Experten zu erhöhter Vorsicht beim Online-Shopping über Temu. Sie empfehlen, die Website statt der App zu nutzen, separate Konten für Temu anzulegen und für Transaktionen sichere Zahlungsmethoden wie PayPal oder Prepaid-Kreditkarten zu verwenden, um das Risiko eines Datenmissbrauchs zu minimieren.