Temasek Holdings, der staatliche Investor von Singapur, steht kurz vor dem Abschluss eines bemerkenswerten Deals: Es wird erwartet, dass das Unternehmen etwa 20 Prozent der Anteile an VFS Global, einem Spezialisten für Visa- und Technologie-Dienstleistungen, erwirbt. Laut informierten Kreisen könnte diese Transaktion VFS Global inklusive Schulden mit rund 7 Milliarden Dollar bewerten.
VFS Global, kontrolliert von dem US-amerikanischen Vermögensverwalter Blackstone, bleibt nach der Transaktion mehrheitlich im Besitz von Blackstone. Die Gespräche sind fortgeschritten, jedoch sind noch keine endgültigen Entscheidungen getroffen worden. Warner und Vertreter von Blackstone und Temasek lehnten eine Stellungnahme ab.
Blackstone hat diverse Optionen geprüft, darunter einen vollständigen oder teilweisen Verkauf von VFS, nachdem Interesse von Investoren, wie Staatsfonds, geweckt wurde. Ein Szenario beinhaltet die Aufnahme eines Minderheitsinvestors, um frisches Kapital zu beschaffen und das Wachstum zu fördern.
VFS Global, 2001 von Zubin Karkaria gegründet und derzeit von ihm geleitet, bietet Regierungen administrative Lösungen zur Bearbeitung von Passanträgen und Konsulardiensten an. Mit Hauptsitzen in Zürich und Dubai hat das Unternehmen seit seiner Gründung über 294 Millionen Anträge und rund 141 Millionen biometrische Registrierungen seit 2007 verarbeitet. In Indien verfügt VFS über eine starke Präsenz und unterstützt dort Konsulate der USA.
Blackstone erwarb 2022 einen Mehrheitsanteil an VFS von EQT AB, wobei EQT sowie die Kuoni und Hugentobler Stiftung Minderheitsbeteiligungen behielten. Temasek's Portfolio erreichte im März einen Nettowert von 389 Milliarden SGD (288 Milliarden USD), im Vergleich zu 382 Milliarden SGD im Vorjahr. Die Investitionen des Unternehmens umfassen sowohl öffentlich gehandelte als auch private Vermögenswerte weltweit.