23. Oktober, 2024

Wirtschaft

Telemarketing im Visier: Berufungsgericht prüft Millionenstrafe

Telemarketing im Visier: Berufungsgericht prüft Millionenstrafe

Im Rechtsstreit zwischen dem amerikanischen Telemarketing-Unternehmen Day Pacer und der Federal Trade Commission (FTC) steht eine Millionenstrafe auf dem Prüfstand. Day Pacer fordert, dass ein Berufungsgericht in Chicago die fast 29 Millionen US-Dollar umfassende Geldstrafe aufhebt, die zuvor von einem Richter verhängt wurde. Der Fall testet die Grenzen der 1995 eingeführten Telemarketing Sales Rule, die missbräuchliche Praktiken in der Branche eindämmen soll. Auf der Anhörung erklärte Terance Gonsalves, Anwalt von Day Pacer, vor dem 7. U.S. Circuit Court of Appeals, dass das Unternehmen die Regel nicht verletzt habe. Die strittigen Anrufe seien nicht zum Zweck des Verkaufs, sondern zur Sammlung von Verbraucherinformationen erfolgt. Die FTC hingegen erklärt, dass die Anrufe als erster Schritt zur Verkaufsanbahnung dienten und somit unter das Verkaufsverbot fielen. Laut der FTC soll Day Pacer Millionen von Anrufen auf dem nationalen "Do Not Call"-Register getätigt haben, um „Leads“ für gewinnorientierte Bildungseinrichtungen zu generieren. Bereits im vergangenen Jahr urteilte die zuständige Richterin Lindsay Jenkins, dass die Praktiken von Day Pacer gegen den Schutz der Verbraucherprivatsphäre verstoßen hätten. Jenkins betonte dabei die Bedeutung der Telemarketing Sales Rule und anderer Gesetze für den Schutz der Privatsphäre der Verbraucher. Anwalt Mark Hegedus von der FTC hält die verhängte Strafe für gerechtfertigt, da sie nur einen Bruchteil der möglichen Maximalhöhe darstelle. Das Berufungsgericht muss nun entscheiden, ob die Strafe bestehen bleibt oder aufgehoben wird.