Der Telekommunikationsriese Deutsche Telekom verzeichnet weiterhin Verzögerungen beim Abbau von 12.000 öffentlichen Telefonzellen, die bereits im Januar 2023 außer Betrieb genommen wurden. Der Konzern betont, dass der Rückbau voraussichtlich noch in diesem Jahr abgeschlossen wird. Grund für die Außerbetriebnahme ist der massiv gesunkene Bedarf an öffentlichen Telefonen im Zeitalter von Smartphones, wodurch der Betrieb unrentabel wurde.
Einst prägten 160.000 dieser Relikte das Straßenbild Deutschlands, doch mit der Zeit verschwanden sie fast vollständig. Noch heute zeugen in zahlreichen Städten veraltete, meist funktionslose magentafarbene Telefonanlagen von einer vergangenen Ära der Kommunikation. In manchen Gegenden, wie zum Beispiel am Bochumer Hauptbahnhof, sorgen solche Telefone gar für amüsante Anblicke, wenn Passanten wie in einem Fenster in die Vergangenheit blicken.
Der Rückbauprozess gestaltet sich als organisatorisches Puzzle: Zusammenarbeit mit Energieversorgern, Bauämtern und Recycling-Unternehmen ist unverzichtbar. Ein Sprecher der Deutschen Telekom beschreibt den Prozess als 'sehr komplex', geprägt von tiefbautechnischen Anforderungen und behördlichen Hürden. Lokal unterschiedliche Genehmigungsverfahren und Vorschriften, wie etwa die Bescheinigung zur Kampfmittelfreiheit oder die spezifische Beauftragung von Pflasterarbeiten, verlängern die Dauer des Abbaus.
Während Städte wie Düsseldorf Unterstützung für den Abbau zusichern, bleibt in vielen Stadtzentren der Anblick ungenutzter Telefonstelen präsent. Auch am Düsseldorfer Hauptbahnhof ist die Entfernung der Telefone im Gange; Metallstelen zeugen noch von der einstigen Präsenz der Sprechstationen. Der Anblick, der wie achtlos vergessener Schrott erscheint, verdeutlicht eindrücklich den fortschreitenden technologischen Wandel.