04. Januar, 2025

Wirtschaft

Teilzeit-Krankschreibung im Fokus: Kontroverse um flexible Arbeitsmodelle

Teilzeit-Krankschreibung im Fokus: Kontroverse um flexible Arbeitsmodelle

Die renommierte Ökonomin Monika Schnitzer plädiert für die Einführung von Teilzeit-Krankschreibungen unter bestimmten Umständen. Mit Blick auf den Prozess der Wiedereingliederung von Erkrankten in den Arbeitsalltag, sieht Schnitzer hierin eine sinnvolle Maßnahme. Ihr Vorschlag beruht auf dem Gedanken, dass je nach Beruf und Art der Erkrankung eine teilweise Arbeitsfähigkeit möglich bleibt. So könne beispielsweise eine Person mit einem gebrochenen Bein ihren Bürojob weiterhin stundenweise ausüben, wohingegen körperlich anspruchsvollere Tätigkeiten wie im Einzelhandel eine vollständige Krankschreibung erfordern. Diese Überlegungen finden Unterstützung durch den Ärztepräsidenten Klaus Reinhardt, der die Teilzeit-Krankschreibung im Zuge der sich wandelnden Arbeitswelt und dem vermehrten Einsatz von Homeoffice angeregt hat. Dennoch sieht sich die Idee auch deutlicher Kritik ausgesetzt. Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) lehnt das Konzept ab und das Bundesgesundheitsministerium hat den Plänen bereits eine Absage erteilt. Monika Schnitzer, die als Vorsitzende des Sachverständigenrates zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung fungiert, bringt mit ihrem Vorstoß eine spannende Diskussion über Flexibilität und Anpassung in der modernen Arbeitswelt in Gang. Das Gremium, dem sie vorsteht und das umgangssprachlich als die "Wirtschaftsweisen" bekannt ist, berät die Politik in zentralen wirtschaftspolitischen Fragen.