Die US-Börsen stehen kurz vor einer herausfordernden Handelsöffnung, da ein schwächerer Start erwartet wird. Angesichts der bevorstehenden Schlüsselereignisse, darunter die Veröffentlichung wichtiger Arbeitsmarktdaten und die baldigen US-Präsidentschaftswahlen, herrscht bei den Investoren Vorsicht. Diese Zurückhaltung wird nicht einmal durch die beeindruckenden Quartalszahlen der Tech-Giganten wie Microsoft und Meta gemildert, die stattdessen drohen, die Nasdaq-Börsen tiefer zu ziehen. Die aktuellen Konjunkturdaten vermitteln keine signifikanten Impulse, da sie weitgehend im Einklang mit den Erwartungen ausgefallen sind. Die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe sind abermals deutlich gesunken, was auf einen stabilen US-Arbeitsmarkt hindeutet, während private Einkommen im September erwartungsgemäß gestiegen sind und Konsumausgaben die Erwartungen leicht übertrafen. Broker IG taxierte den Dow Jones Industrial vor Handelsbeginn um 0,4 Prozent niedriger auf 41.995 Punkte. Der Nasdaq 100 könnte mit einem erwarteten Verlust von 0,7 Prozent auf 20.250 Punkte noch schwächer starten. Portfolio-Manager Thomas Altmann von QC-Partners bemerkt, dass die hohen Gewinne der Tech-Giganten nicht länger genug Antriebskraft besitzen, um die Märkte zu beflügeln. Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar von Robomarkets beschreibt das aktuelle Dilemma als das 'Haar in der Suppe', das nun von Anlegern und Analysten gesucht wird, um die insgesamt robusten Ergebnisse von Microsoft und Meta zu hinterfragen. Vorbörslich verzeichnete Microsoft einen Rückgang von über 3 Prozent und Meta von 1,5 Prozent, trotz florierender Nachfrage im Bereich Künstliche Intelligenz. Laut Analyst Brent Thill von Jefferies enttäuschte Microsoft mit seiner Prognose für das zweite Quartal. Meta beeindruckte zwar durch Umsatzwachstum, doch die Aufmerksamkeit richtet sich schon jetzt auf die steigenden Investitionen im Jahr 2025. Auch Uber konnte mit seinen Zahlen nicht überzeugen und verlor vorbörslich rund 10 Prozent. Estee Lauder erlitt einen herben Rückschlag von über 23 Prozent, nachdem schwache Ergebnisse im China-Geschäft die Jahresziele und Dividendenaussichten schwächten. Linde und Merck & Co stehen ebenfalls unter Druck mit jeweils signifikanten Verlusten. Nach Handelsschluss werden Augen auf weitere Tech-Größen gerichtet sein, wenn Amazon, Apple und Intel ihre Quartalszahlen präsentieren und ihre Erwartungen für das restliche Jahr darlegen.