Der jüngste Vorstoß von Amazon Web Services (AWS) in der Welt der künstlichen Intelligenz sorgt für Aufsehen. Auf der renommierten AWS re:Invent-Konferenz verkündete die Tochtergesellschaft von Amazon die Markteinführung ihrer mit Trainium2 ausgestatteten Instances der Amazon Elastic Compute Cloud (EC2). Diese beeindruckende technologische Weiterentwicklung scheint bei Anlegern gut anzukommen, denn die Amazon-Aktie kletterte um 1,1 % und notiert nun bei 213,07 US-Dollar.
Die neuen, GPU-basierten EC2-Instances versprechen laut AWS eine bemerkenswerte Preis-Leistungs-Verbesserung von 30-40 % im Vergleich zu bisherigen Modellen. Gleichzeitig enthüllte AWS seine Trainium3-Prozessoren der nächsten Generation sowie die leistungsstarken Trn2 UltraServers. Diese sollen künftig große AI-Workloads effizienter bearbeiten können.
Mit 16 Trainium2-Prozessoren ausgestattet, bieten die Trainium2 Instances eine Spitzenleistung von 20,8 Petaflops und sind ideal für das Training generativer künstlicher Intelligenz und großer Sprachmodelle geeignet. Mithilfe des schnellen NeuronLink-Interfaces steigern die Trn2 UltraServers die Kapazitäten weiter, indem sie 64 Trainium2-Prozessoren verbinden und so bis zu 83,2 Petaflops erreichen. Diese Konfiguration ermöglicht schnellere Trainingszeiten und Echtzeit-Inferenzen für AI-Modelle, die Milliarden von Parametern umfassen.
Eine weitere spannende Entwicklung ist das Projekt Rainier, eine Partnerschaft mit der KI-Sicherheits- und Forschungsgruppe Anthropic. Ziel ist der Bau eines EC2 UltraClusters mit Hunderttausenden von Trainium2-Prozessoren, um die Rechenleistung für die nächste Generation von AI-Modellen massiv zu erhöhen. Diese Architektur soll insbesondere die Kostenökonomie und die Leistungsfähigkeit der Claude AI-Modelle von Anthropic optimieren.
AWS blickt bereits über den Horizont und präsentierte seine kommenden Trainium3-CPUs, die voraussichtlich Ende 2025 erhältlich sein werden. Diese auf einem 3-Nanometer-Verfahren basierenden Chips sollen die Leistung der Trn2 UltraServers vervierfachen und so die Entwicklung immer anspruchsvollerer AI-Modelle fördern.
Die Trainium-Technologie erfreut sich bereits großer Beliebtheit bei prominenten Unternehmen. So wird sie in Databricks' Mosaic AI-Plattform integriert, um kosteneffizientes Modelltraining zu ermöglichen. Auch Hugging Face, eine offene Entwicklungsplattform für künstliche Intelligenz, setzt auf AWS Trainium, um Entwicklern die schnelle Erstellung und Implementierung von AI-Modellen zu erlauben. Darüber hinaus plant Poolside, ein Unternehmen im Bereich der generativen AI-Tools, seine zukünftigen Modelle auf Trn2 UltraServers zu trainieren und rechnet mit Kostensenkungen von bis zu 40 %.