Der Technologiesektor steht kurz vor Jahresende abermals im Mittelpunkt der Börsengeschichten, insbesondere durch beeindruckende Kursgewinne von Nvidia und Broadcom, die den S&P 500 zu übertreffen scheinen. Doch nicht alle Branchen des Sektors brillieren gleichermaßen. Während die Halbleiterindustrie deutlich zulegt, zeigen Softwareunternehmen ein durchwachsenes Bild. Salesforce beispielsweise verzeichnet eine bessere Performance als der S&P 500 in diesem Jahr, während Schwergewichte wie Microsoft und Adobe hinterherhinken. Adobe musste sogar einen herben Verlust von über 22 % seit Jahresbeginn hinnehmen, eine deutliche Unterperformance gegenüber dem Sektor.
Interessanterweise befand sich Salesforce vor einiger Zeit in einer ähnlichen Situation wie Adobe. Beide Unternehmen kämpften darum, Teil der allgemeinen Tech-Rallye zu werden, da Investoren skeptisch waren, ob die hohen Investitionen in Künstliche Intelligenz (KI) sich auszahlen würden. Doch die jüngste Kursentwicklung zeigt: Salesforce hat sich erholt und Adobe droht ein neues 52-Wochen-Tief.
Salesforce hat sich in der Unternehmenssoftware als ein vielversprechender Akteur hervorgetan, insbesondere aufgrund seiner innovativen KI-Möglichkeiten, die sowohl Umsatz- als auch Gewinnwachstum versprechen. Allen voran sticht "Agentforce" als Plattform hervor, die Organisationen ermöglicht, maßgeschneiderte KI-Agenten zu erstellen, um Fragen zu beantworten, Probleme zu lösen und Entscheidungen zu treffen. Während der jüngsten Telefonkonferenz zu den Ergebnissen des dritten Quartals im Geschäftsjahr 2025 erwähnte Salesforce das Wort "Agent" stolze 136 Mal. Eine Überbetonung eines neuen Produkts kann manchmal als Warnhinweis gelten, doch die Kursrallye zeigt: Investoren setzen großes Vertrauen in Agentforce.
Agentforce gilt als eine der bedeutendsten Innovationen von Salesforce der letzten Jahre und könnte sofort zu Umsätzen mit hohen Margen beitragen. Der im Oktober gestartete Dienst basiert auf Nutzung und kostet zwei Dollar pro Konversation. Der Salesforce-CEO Marc Benioff sieht hierin eine enorme Wachstumschance: Er plant, bis Ende des Geschäftsjahres 2026 eine Milliarde KI-Agenten zu etablieren, was einem potenziellen Umsatzpotenzial von zwei Milliarden Dollar entspricht. Zum Vergleich: Salesforce hat für das Geschäftsjahr 2025 einen Umsatz von etwa 38 Milliarden Dollar im Visier.
Sollte Agentforce erfolgreich sein, könnte dies das Wachstum des Unternehmens beschleunigen und seine Software-Suite klar differenzieren, zu der auch Produkte wie Salesforce, Slack und Tableau zählen. Dennoch rechnet Salesforce fürs Erste mit einem Umsatzwachstum von lediglich 8 % bis 9 % im Geschäftsjahr 2025 im Vergleich zum Vorjahr.