Der Dax dürfte zur Wochenmitte seinen Aufwärtstrend fortsetzen, angetrieben von Quartalsbilanzen großer Technologiekonzerne. Der X-Dax signalisierte eine Stunde vor dem Xetra-Start einen Anstieg um 0,64 Prozent auf 16.734 Punkte. Damit nähert sich der deutsche Leitindex wieder seinem Vortagshoch und der Widerstandsmarke von 16.750 Punkten. Auch der EuroStoxx 50, der Leitindex der Eurozone, wird am Morgen leicht im Plus erwartet.
Die gute Stimmung wird durch die Berichtssaison und positive Nachrichten aus dem Technologiesektor angeheizt. Besonders aus den USA kommen gute Neuigkeiten, nachdem der Streamingkonzern Netflix am Vorabend mit seinen Quartalszahlen die Anleger überzeugen konnte. Analystin Sophie Lund-Yates von der Investment-Plattform Hargreaves Lansdown schrieb, dass Netflix mit seinen Quartalszahlen eine positive Stimmung für die kommenden Bilanzen der Tech-Konzerne gesetzt habe.
Auch hierzulande trägt der Technologiesektor zur positiven Note bei. Der Softwarehersteller SAP verzeichnete vorbörslich einen Anstieg von 2,6 Prozent. Im Schlussquartal konnte das Unternehmen mehr Gewinn erwirtschaften als erwartet und gab außerdem einen starken Ausblick ab. Zudem kündigte SAP einen Großumbau an, um das Geschäft mit Künstlicher Intelligenz (KI) voranzutreiben. Bereits zum Wochenauftakt hatten die SAP-Aktien mit einem Rekordhoch von etwas über 150 Euro geglänzt. Es ist abzusehen, dass dieser Wert am Mittwoch übertroffen wird.
Auch im Tech-Bereich gibt es positive Neuigkeiten, insbesondere vom Chipausrüster ASML. Das Unternehmen verzeichnete ein unerwartet starkes Schlussquartal mit deutlich steigenden Aufträgen. Davon profitierte nicht nur der Kurs des niederländischen Unternehmens, sondern auch das deutsche Branchenunternehmen Aixtron, dessen Aktien im Tradegate-Handel um 1,4 Prozent zulegten.
Ein weiterer großer Gewinner vorbörslich waren die Aktien von Siemens Energy mit einem Kursanstieg von vier Prozent. Der Energietechnik-Konzern schnitt im ersten Geschäftsquartal besser ab als erwartet. Analysten zeigten sich in ersten Kommentaren zufrieden, wiesen jedoch auf Einschränkungen bezüglich des Ausblicks hin. Das Unternehmen habe nur daran festgehalten, so der Jefferies-Analyst Simon Toennessen.
Bei Siltronic hingegen gab es vorbörslich ein Minus von zwei Prozent aufgrund einer Verkaufsempfehlung der UBS. Nach einem Anstieg von etwa 20 Prozent der Papiere des Waferherstellers in den vergangenen Monaten glaubt Experte Francois-Xavier Bouvignies, dass zu viel Optimismus für einen Aufwärtszyklus in die Aktie eingepreist ist.