In jüngster Zeit erfreuen sich Aktiensplits großer Beliebtheit, insbesondere bei den Technologiegiganten Amazon, Alphabet, Nvidia und Tesla, die nach sprunghaften Anstiegen ihrer Aktienkurse ähnliche Schritte unternommen haben. Obwohl diese finanztechnische Maßnahme keine Änderungen in den zugrunde liegenden Geschäften der Unternehmen bewirkt, erleichtert sie es einzelnen Investoren, eine Aktie zu erwerben. Ein möglicher Neuzugang in dieser Reihe könnte Spotify sein. Der führende Anbieter im Audio-Streaming hat seit Anfang 2023 einen Kurszuwachs von über 500 % erlebt und nähert sich nun der Marke von 500 US-Dollar pro Aktie – ein klassisches Anzeichen dafür, dass ein Aktiensplit in Betracht gezogen werden könnte. Die drastische Kurssteigerung wirft die Frage auf, ob Anleger auf den Zug aufspringen sollten. Spotify, bekannt durch seine weitverbreiteten Musik- und Podcast-Streamingdienste, zählt weltweit 640 Millionen monatlich aktive Nutzer. Der Dienst erwirtschaftet den Großteil seiner Einnahmen durch den Verkauf werbefreier Musikabonnements. Seit dem Börsengang 2018 verzeichnete Spotify ein konstant starkes Umsatzwachstum im Bereich der Premium-Abonnements, zuletzt ein Anstieg um 24 % auf fremdwährungsbereinigter Basis und kurz vor der Marke von 15 Milliarden US-Dollar Jahresumsatz. Bedenken der Investoren lagen jedoch lange Zeit bei der Profitabilität. Noch im dritten Quartal 2023 lag die Bruttomarge bei nur 26,4 %, doch ein Jahr später kam es zu einer signifikanten Steigerung auf 31,1 %. Die operative Marge stieg im gleichen Zeitraum von 1,0 % auf beachtliche 11,4 %. Dieser Wandel ist mehreren Faktoren geschuldet: Eine Reduzierung der Mitarbeiterschaft um über 20 %, ohne dass dies das Umsatzwachstum bremste, eine stärkere Fokussierung auf das margenträchtige Werbegeschäft und Preiserhöhungen im Abonnementbereich haben zu einer nachhaltig besseren operativen Effizienz geführt. Obwohl Spotify beachtliche Erfolge verzeichnet, könnte die Frage nach der Nutzerwachstumsgrenze in gesättigten Märkten auftauchen. Während in den etablierten Märkten, beispielsweise in den nordischen Ländern, eine Sättigung denkbar ist, bietet der Rest der Welt noch enormes Potenzial. Der zunehmende Internetzugang in Ländern wie Indien, Indonesien und Lateinamerika könnte dem Unternehmen künftig weiteren Nutzerzuwachs bescheren.