Mit Blick auf das Jahresende 2024 richtet sich das Interesse der Anleger zunehmend auf den Zustand der Wirtschaft und deren Einfluss auf die Zinsentwicklungen der Federal Reserve. Besonders die Technologiebranche bietet dabei Potenzial, was zu einer historischen Börsenrallye geführt hat. Diese Entwicklung, die trotz der höchsten Zinssätze in den USA seit zwei Jahrzehnten im Aufschwung bleibt, wird maßgeblich durch den voranschreitenden Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) angetrieben. Diese neue Technologie, die sich auf hochentwickelte Prozessoren stützt, um intelligente Analysen bestehender Datensätze zu ermöglichen, dominiert aktuell die Strategien an der Wall Street und in großen Technologieunternehmen.
Die Gewinne im KI-Sektor konzentrieren sich bislang stark auf Aktien von der als führend betrachteten GPU-Firma, die seit der Veröffentlichung von ChatGPT durch OpenAI einen Kursgewinn von über 700% verzeichnet hat. Für eine nachhaltige Fortsetzung des KI-Booms müssen allerdings auch andere Aktien von dem Aufschwung profitieren, was eng mit einer breiteren Nutzung von KI bei Unternehmen und im Verbraucherbereich verknüpft ist. Die Investmentbank Wells Fargo untermauert diese Perspektive in ihrem Bericht zu generativer KI, warnt jedoch vor Herausforderungen in Form von ethischen Bedenken, steigenden Energiekosten, geopolitischen Spannungen, Modellungenauigkeiten und regulatorischen Hürden.
Wells Fargo verdeutlicht, dass generative KI eine differenzierte Auswirkung auf den Arbeitsmarkt haben könnte. Obgleich Ängste über den Verlust von Arbeitsplätzen durch KI weit verbreitet sind, geht die Bank davon aus, dass neue Berufe entstehen werden, die durch die Innovationen selbst geschaffen wurden. Daten vom MIT zeigen, dass bereits 60% der US-amerikanischen Arbeiter in Berufen tätig sind, die vor 84 Jahren noch gar nicht existierten.
Der Bedarf an technologischer Infrastruktur, insbesondere in Rechenzentren, wird durch den KI-Betrieb erheblich steigen. Wells Fargo hebt die Bedeutung von Investitionen in Halbleiter und Cloud-Computing hervor, weist jedoch auch auf bisher weniger beachtete Bereiche wie Kühlungssysteme und Stromversorgung hin. Der Anstieg der Nachfrage nach spezifischen Materialien für den Bau von Rechenzentren - darunter Stahl und Zement - wird ebenfalls prognostiziert. So sieht die Bank im Ausbau der Rechenzentrumsinfrastruktur und deren energetische Anforderungen große Möglichkeiten für Investoren, auch abseits der etablierten Tech-Aktien.