25. November, 2024

Technologie

Technologie-Schub: Nvidia sorgt für Börsenhochs in Europa

Technologie-Schub: Nvidia sorgt für Börsenhochs in Europa

An den europäischen Aktienmärkten herrschte am Donnerstag eine ausgelassene Stimmung, beflügelt durch beeindruckende Geschäftsergebnisse des amerikanischen KI-Schwergewichts Nvidia. Diese Entwicklung, gepaart mit erfreulichen Konjunkturdaten aus der Eurozone und positiven Quartalsberichten einiger führender Unternehmen, sorgte für einen Aufschwung an den Börsen, der Erinnerungen an die Ära des Jahres 2000 weckte. 'Wir beobachten das Wachstum eines zarten Konjunkturkeims', so Thomas Gitzel, Chefökonom bei der VP Bank.

Der EuroStoxx 50, das Maß aller Dinge in der Euroregion, erklomm neue Höhen und schloss mit einem Anstieg von 1,68 Prozent bei 4855,36 Punkten. Auch der französische Cac 40 konnte eine persönliche Bestmarke verbuchen und schloss mit einem Plus von 1,27 Prozent bei 7911,60 Punkten. Der britische FTSE 100 zeigte sich etwas zurückhaltender, legte aber immerhin um 0,29 Prozent auf 7684,49 Zähler zu. Auf der anderen Seite sah der SMI in der Schweiz einen moderaten Rückgang.

Die Schlagzeilen beherrschte insbesondere Nvidia, dessen anhaltender Erfolg im Bereich der Künstlichen Intelligenz das Wachstum vorantrieb und dessen Ausblick selbst die hochgesteckten Erwartungen übertraf. Anleger zeigten sich begeistert, was laut Jürgen Molnar, Kapitalmarktstratege bei Robomarkets, die Risikobereitschaft und den Aufschwung bei den Dax-Unternehmen neu entfachte.

Im Technologiebereich behaupteten sich unter anderem ASML (plus 5,1 Prozent), SAP und STMicro (je plus 3,0 Prozent) als Favoriten nach dem Vorbild von Nvidia. Im Automobilsektor konnte Mercedes mit einem signifikanten Anstieg von 4,7 Prozent glänzen, angetrieben durch ein milliardenschweres Aktienrückkaufprogramm. Im Versicherungssektor steuerte Axa mit einem Anstieg von 2,8 Prozent den Kurs, unterstützt durch eine gestiegene Profitabilität im Schadensbereich und vielversprechende Aussagen zum Thema Dividenden und Aktienrückkäufe, wie JPMorgan-Analyst Farooq Hanif herausstellte. Zurich konnte in der Schweiz ein deutliches Plus bei den Einnahmen verbuchen und für Zuversicht bei den Aktionären durch den Vorschlag einer erhöhten Dividende sorgen, woraufhin die Aktie um 2,6 Prozent an der SMI-Spitze zulegte.

Rolls-Royce konnte in London mit einem Plus von 8,3 Prozent glänzen, nachdem es sowohl bei der Jahresbilanz als auch beim Ausblick die Markterwartungen deutlich übertroffen hatte. Seit dem Tiefpunkt in der Corona-Krise 2020 konnte sich der Kurs nahezu versiebenfachen.

Im Kontrast dazu verzeichnete Nestle in Zürich ein Minus von 4,9 Prozent; die Analysten zeigten sich besorgt über die Wachstumsverlangsamung des Unternehmens im letzten Quartal und die hinter den Erwartungen zurückbleibende Umsatzentwicklung in Nordamerika, Europa und insbesondere China. Auch Danone musste einen leichten Rückgang von 0,1 Prozent hinnehmen, was auf eine anhaltend verhaltene Marktlage hindeutet.