26. November, 2024

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Technologie-Giganten setzen auf Nuklearkraft: Ein neuer Aufschwung?

Technologie-Giganten setzen auf Nuklearkraft: Ein neuer Aufschwung?

In den Vereinigten Staaten deutet sich eine Renaissance der Kernenergie an, angetrieben durch den unersättlichen Energiebedarf von Datenzentren, die Künstliche Intelligenz generieren. Diese Entwicklung wird maßgeblich von großen Technologieunternehmen vorangetrieben, die neue Wege der Energiegewinnung sondieren.

Zu den jüngsten Höhepunkten dieser Bewegung zählt Microsofts Abkommen mit Constellation Energy zur Reaktivierung eines Reaktors auf Three Mile Island. Google hat sich mit Kairos zusammengeschlossen, um Strom aus kleineren modularen Reaktoren (SMR) zu beziehen. Gleichzeitig führt Amazon eine Finanzierungsrunde in Höhe von 500 Millionen Dollar für das SMR-Unternehmen X-Energy an.

Trotz der 94 bestehenden Reaktoren stagniert die Kernenergie-Erzeugung in den USA und macht seit den 1980er Jahren konstant etwa 20 % des gesamten Strombedarfs aus. Der kürzliche Start zweier neuer Reaktoren im Vogtle-Kraftwerk in Georgia – die ersten neuen Einheiten seit sieben Jahren – zeigt den langsamen Fortschritt, bedingt durch strenge Sicherheits- und Designvorgaben der Regulierungsbehörden.

Sollte Big Techs Engagement Früchte tragen, könnte sich das jedoch bald ändern. Da Chips und Energie zentrale Elemente der KI-Bewegung sind, scheinen Nuklearinvestitionen sinnvoll. Doch potenzielle Investoren sollten auf einige wesentliche Herausforderungen achten: Die Realisierung solcher Projekte, einschließlich des Reaktors auf Three Mile Island, dauert voraussichtlich Jahre.

Aktuell experimentiert zum Beispiel Kairos mit der Entwicklung von Demonstrationsanlagen, deren Inbetriebnahme zunächst ohne nukleare Brennstoffe erfolgen soll, um die Kühltechnologie zu zeigen. Mike Laufer, CEO von Kairos, hebt deren Sicherheitsvorteile hervor. Der Start dieses Projekts ist für 2030 geplant.

Ein weiteres Hindernis besteht in der begrenzten Anzahl an börsennotierten Unternehmen im Bereich der Nuklearenergie. Viele dieser Aktien sind bereits stark gestiegen. NuScale Power verzeichnete einen Anstieg von über 450 %, während Oklo, das im Mai über eine SPAC-Börsennotierung an den Markt ging, um mehr als 80 % zulegte.

Der steigende Strombedarf von Datenzentren hat auch Aktien von Versorgungsunternehmen in die Höhe getrieben. Dabei sind diese Kursgewinne nicht auf die Nuklearbranche beschränkt. Die Aktien von Energieversorgern des S&P 500 legten in diesem Jahr fast 30 % zu, was einem Rekordgewinn entsprechen könnte.

Auch Uran-Produzenten wie Uranium Energy und Cameco erfreuen sich zunehmender Beliebtheit, da Investoren nach Anlageoptionen mit Nuklearbezug suchen und beide Unternehmen nahe ihrer Allzeithochs stehen.

Ob SMRs letztlich genehmigt werden und funktionieren, bleibt abzuwarten. Doch der Ansturm von Kapital in diese Richtung ist unbestreitbar, angetrieben durch den Wunsch der Technologiegiganten nach sauberer Energie.