24. Oktober, 2024

Wirtschaft

Tech-Titan im Zwielicht – Australische Wirtschaft in der Krise

Tech-Titan im Zwielicht – Australische Wirtschaft in der Krise

Der australische Technologie-Milliardär Richard White steht im Zentrum eines Sturms der Entrüstung, nachdem Berichte über ein mutmaßliches Sex-für-Investment-Skandal ans Licht kamen. Dies wirft einen Schatten auf den Ruf Australiens als Markt mit strengen Regulierungs- und Governance-Standards, der zunehmend ins Wanken gerät.

Der Börsenwert von WiseTech Global ist in dieser Woche um mehr als 7 Milliarden australische Dollar gesunken, nachdem bekannt wurde, dass White, Mitbegründer, Geschäftsführer und größter Aktionär des Unternehmens, zur Beilegung von Vorwürfen wegen unangemessenen Verhaltens Millionenbeträge an eine ehemalige Partnerin gezahlt hatte. Während eine Überprüfung durch den Vorstand läuft, hat die Australian Financial Review berichtet, dass ein ehemaliger Direktor White der Einschüchterung und Schikane beschuldigt hat. Zudem soll White über Jahre hinweg eine Beziehung zu einer Mitarbeiterin gehabt haben, bevor er ihr ein luxuriöses Haus in Melbourne geschenkt habe – ohne dies dem Vorstand offenzulegen.

Helden Karlis, Sprecherin der Anwaltskanzlei Clayton Utz, die White vertritt, gab an, derzeit keinen Kommentar zu den neuesten Vorwürfen abgeben zu können.

Diese Vorfälle fügen sich in eine Reihe von Skandalen ein, die in den letzten Monaten Australiens Wirtschaft erschüttert haben. Weitere namhafte Unternehmen aus dem Supermarkt-, Bank-, Versicherungs- und Mediensektor sorgten für negative Schlagzeilen, während Pensionsfonds und alltägliche Sparer die finanziellen Konsequenzen eines schwankenden Aktienmarkts tragen müssen.

Auch Chris Ellison, Gründer von Mineral Resources, geriet diese Woche in Bedrängnis. Eine Untersuchung zu nicht deklarierten Zahlungen, die Steuervermeidung ermöglichten, führte zu einem drastischen Rückgang der Marktkapitalisierung des Unternehmens um fast 2 Milliarden australische Dollar. Ellison bezeichnete seine Vorgehensweise als „schlechte Entscheidung und ernsthaften Fehltritt“ und hat alle ausstehenden Steuern, Strafzahlungen und Zinsen freiwillig zurückgezahlt. Dennoch versichert der Unternehmensvorstand weiterhin sein Vertrauen in Ellison.