Masayoshi Son, das finanzielle Stehaufmännchen im Tech-Sektor, sorgte jüngst für Aufsehen mit einem großzügigen Investitionsversprechen an den designierten US-Präsidenten Donald Trump. Die Rede ist von sagenhaften 100 Milliarden US-Dollar, die in die künstliche Intelligenz und verwandte Technologien in den Vereinigten Staaten fließen sollen.
Bei einer Pressekonferenz in Mar-a-Lago bezeichnete Son Trump als „Doppel-Präsidenten“, und das aus gutem Grund: Sein Engagement übertrifft die 50 Milliarden Dollar, die er in einer ähnlichen Situation vor acht Jahren zugesichert hatte, um das Doppelte. Doch ein kleines Detail ließ Son dabei unerwähnt: Die Summe hat er derzeit nicht zur Verfügung. Es wird eine Mischung aus erheblicher Kapitalbeschaffung, neuem Schuldenmanagement und dem Verkauf von Unternehmensanteilen benötigen, um diese Verpflichtung zu erfüllen.
In der jüngsten Woche reihten sich zahlreiche Unternehmen und CEOs ein, um ihre Wertschätzung gegenüber Trump zu artikulieren und großzügige Spenden in Millionenhöhe zu seiner Inaugurationsfeier zu leisten. Unter ihnen sind Größen wie Meta, Amazon und OpenAI-Gründer Sam Altman. Auch Salesforce-Chef Marc Benioff überbrachte Trump seine Glückwünsche zur Auszeichnung als „Person des Jahres“ durch das Time-Magazin.
Regulierungsinitiativen der Trump-Administration könnten den Tech-Sektor erheblich bewegen, denn die Branche bleibt stark abhängig von staatlichen Richtlinien in Bereichen wie globalem Handel, Fusionen, ausländischen Investitionen und Kryptowährungen. Nicht zu vergessen sind die milliardenschweren Regierungsverträge, die viele Tech-Unternehmen innehaben. Trump polarisierte in seiner ersten Amtszeit häufig durch öffentliche Kritik an Tech-Führern in sozialen Medien.
Masayoshi Sons Bemerkungen blieben indes spärlich an Details, abgesehen von der Aussicht, 100.000 Arbeitsplätze innerhalb von vier Jahren zu schaffen. Trump forderte ihn auf, sein Versprechen spontan auf 200 Milliarden Dollar zu verdoppeln, woraufhin Son mit einem augenzwinkernden „Ich werde wirklich versuchen“ antwortete, aber zugleich Trumps Unterstützung erbat.
Die Interessen von SoftBank in den USA sind vielfältig: Nachdem eine Fusion zwischen dem zu SoftBank gehörenden Sprint und T-Mobile zunächst scheiterte, konnte sie später vom ersten Trump-Kabinett doch noch abgesegnet werden. Der derzeit wertvollste Besitz von SoftBank ist Arm, ein Unternehmen, das Chips-Komponenten entwirft und maßgeblich von US-Subventionen, Zöllen und der politischen Haltung gegenüber Taiwan und China beeinflusst wird.